1. Grevenbroich

"pro O" zitiert Schumacher (FDP): "Ich bin nicht gegen die L 361 n!"

"pro O" zitiert Schumacher (FDP): : „Ich bin nicht gegen die L 361 n!“

FDP-Ratsherr Markus Schumacher ist nicht grundsätzlich gegen den Bau der Ortsumgehung L 361 n. In einem persönlichen Gespräch mit den beiden Vorsitzenden der „Bürger-Initiative pro Ortsumfahrung Kapellen-Wevelinghoven“ („pro O“) habe Schumacher konstatiert, er habe niemals gesagt, dass er gegen die L 361 n sei.

Er habe lediglich angeregt, dass es angesichts massiv veränderter Rahmenbedingungen gilt, den Sinn und Nutzen der L 361 n auf den Prüfstand zu stellen: „Wenn dann der demokratische Wille für den Bau der geplanten Ortsumgehung ist, dann werde ich mich nicht dagegenstellen“, erklärte Schumacher.

„Damit ist die von den Gegnern der Straße vorschnell propagierte Aussage, Markus Schumacher sei gegen die L 361 n erst mal wieder vom Tisch“, stellt Wolfgang Esser, Vorsitzender von „pro O“, fest.

Antworten auf die Frage, bis wann denn die betroffenen Menschen an den Durchgangsstraßen auf die von Schumacher angeregte „breite gesellschaftliche und politische Debatte und das gemeinschaftliche Nachdenken über andere Lösungswege“ warten müssten, sei der FDP-Ratsherr aber schuldig geblieben.

Schumacher erklärte dem Vorstand von „pro O“, dass er den Radverkehr stärken und durch einen sachgerechten Ausbau der erforderlichen Infrastruktur in den Gesamtverkehr einbinden will. „Das passt doch dazu, dass die Pläne der L 361 n derzeit überarbeitet und um Radwege ergänzt werden“, sagte Wolfgang Esser. „Das ist aus Sicht von ,pro O‘ ein riesiger Schritt in Richtung Mobilitätswende. Die Menschen können dann selbst entscheiden, ob sie die Ortsumgehung mit Fahrrädern und e-Bikes oder mit Pkw befahren.“

Auf die Frage, ob das nicht auch in seinem Sinne sei, antwortete Schumacher: „Ja, Verkehr muss zu den Menschen passen, nicht andersherum. Alle sollten so schnell ans Ziel kommen, wie sie wollen, immer so klimafreundlich wie möglich. Dazu werden wir die Infrastruktur stärken: Auto, Bahn, Bus und Rad. Denn auf dem Land kann niemand aufs Auto verzichten.“

Die von „pro O“ in Frage gestellte Behauptung Schumachers, dass die durch Corona bedingte Erhöhung der Arbeit im Homeoffice die Pandemie überdauern und den Pendelverkehr dauerhaft reduziert wird, konnte der FDP-Ratsherr allerdings nicht mit Zahlen belegen.

Nach offiziellen Daten des Statistischen Landesamtes war die Zahl der Pendler im Jahr 2020 trotz Corona kaum niedriger als 2019 und der Anteil der Pendler, die mit dem Pkw zur Arbeit fahren, liegt bei über 70 Prozent.

(-ekG.)