Wie das Rathaus sich den Strukturwandel konkret vorstell Bauschutt, Cyber-Sicherheit und Batterien mit Zukunft!

In Sachen Strukturwandel hat das Rathaus jetzt eine Zusammenstellung vorgelegt, die beweisen soll, wie vielfältig die Grevenbroicher Aktivitäten sind. „Und das sowohl selbstständig als auch als Unterstützung anderer Körperschaften und Institutionen“, wie Stadtsprecher Stephan Renner gegenüber dem Erft-Kurier deutlich macht.

 Durch den Ausstieg aus der Braunkohle wird quasi (fast) das gesamte RWE-Gelände zur Baustelle.

Durch den Ausstieg aus der Braunkohle wird quasi (fast) das gesamte RWE-Gelände zur Baustelle.

Grevenbroich. Eine achtseitige Übersicht soll den Mitgliedern des Haupt-Ausschusses, die am kommenden Donnerstag Corona bedingt stellvertretend für den Stadtrat tagen, zeigen, wie aktiv die Verwaltung unter Bürgermeister Klaus Krützen über den Strukturwandel nach dem Ausstieg aus der Braunkohle nachgedacht, Anträge bei den jeweiligen Förderstellen eingereicht und mittels gezielter Vernetzung für eine bessere Realisierungschance dieser Ideen gesorgt hat.

An erster Stelle steht das „Sofortprogramm Plus“, an dessen Ende auf dem Frimmersdorfer Kraftwerksgelände ein „Industriepark Kreislaufwirtschaft Bau“ stehen könnte. Mit einem Partner aus der Bau- und Immobilienbranche soll ein Re- sowie Upcycling-Konzept für Abbruchmaterialien aus dem Baugewerbe entwickelt werden. Eine Studie geht davon aus, dass eine Wiederaufbereitungsanlage mit einer Kapazität von bis zu 300.000 Jahres-Tonnen betrieben werden könnte.

Begleitet werden soll das Ganze durch fortgesetzte Forschungs- und Entwicklungsarbeit. Der Flächenbedarf wird übrigens mit vier Hektar angegeben.

Und: Natürlich fällt beim notwendigen Rückbau der Kraftwerke soviel Bauschutt an, dass der „Industriepark Kreislaufwirtschaft Bau“ genügend Grundlagen hätte, um solide zu starten.

Das zweite Projekt geht in eine ganz andere Richtung: Im Kontext der „Cloud-City“ verfolgt die Verwaltung das Ziel, auf die Einrichtung einer anwendungsorientierten Hochschule im Bereich Cyber-Sicherheit (Cloud-, Edge-Computing, Entwicklung sicherer Software) durch Aufnahme des Lehrbetriebs in Räumen der Stadt hinzuwirken.

In einem ersten Ausbauschritt soll die Hochschule Lehrgänge zur Cyber- und Software-Sicherheit einrichten. Das „Rheinische Institute of Technologie“ (RIT) könnte den Lehrbetrieb mit einer ersten Gruppe Studierender ab dem kommenden Wintersemester aufnehmen. „Hierfür ist vorgesehen, dass die Stadt die erforderlichen Räumlichkeiten in der Stadtmitte zur Verfügung stellt. Angedacht ist eine Nutzung im Bereich der Stadtparkinsel“, so Renner gegenüber dem Erft-Kurier. Natürlich hofft die Stadt, auf Dauer gesehen mit den Studierenden und Lehrenden auch Kunden für die Grevenbroicher Geschäfte und Gastronomie zu regenerieren.

Unterstützt werden von der Stadt Projekte wie die „Akademie Smart Energy“ für Feuerwehren und Hilfsorganisationen, wie das „Q-Portal“ (Digitalisiernung von Inspektionsprozessen), wie der „Innovationspark Erneuerbare Energien Jüchen“ (der Erft-Kurier berichtete) und nicht zuletzt auch die Batterie-Fabrik, die vom „Rheinischen Sixpack“ für den Neurather Bereich angestoßen wurde. Hier ist ein internationales und hochrangiges Konsortium beteiligt, das der Erft-Kurier bereits ausführlich vorgestellt hat.

Die komplette Liste ist den Beratungsunterlagen des Ausschusses zu entnehmen.

Gerhard Müller

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