BUND Jüchen erweitert das Projekt „Hilfe für die weiße Rosskastanie“

Jüchen · Der BUND Jüchen

 BUND-Mitglieder sammeln zusammen mit kleinen Preisterather Anwohnern das Laub unter einer Rosskastanie ein.

BUND-Mitglieder sammeln zusammen mit kleinen Preisterather Anwohnern das Laub unter einer Rosskastanie ein.

Foto: Foto: BUND

nimmt eine weitere Kastanie in das Projekt „Hilfe für die weiße Rosskastanie“ auf und will damit auch in Priesterath die Erfolgsgeschichte der Kastanienhilfe in der Gemeinde fortsetzen.

Seit 2013 haben der BUND Jüchen und die BUNDSpechte in Aldenhoven das Laub unter den drei großen weißen Rosskastanien entfernt, um den Neubefall mit der Kastanien-Miniermotte zu verhindern. Diese Einsätze waren so erfolgreich, dass dieses Jahr das Laub hier nicht mehr entfernt werden musste. Bis in den Herbst hatten diese Kastanien vollständig ihr grünes Laub behalten, ganz im Gegensatz zu den vielen anderen Kastanien im Gemeindegebiet, die durch den Befall mit der Kastanien-Miniermotte schon frühzeitig braun verfärbt waren und zum Teil auch vorzeitig das Laub verlorenen hatten.

Dieses Jahr haben die Umweltschützer in Aldenhoven zusätzlich unter einer weißen Ross-Kastanie in der Nähe der drei großen Kastanien, das Laub entfernt. Dadurch wollen sie verhindern, dass von hier der

Befall auf die anderen Kastanien übergehen kann.

Am letzten Samstag trafen sich die BUND- Mitglieder nun mit Anwohnern aus Priesterath, um auch dort unter einer einzelstehenden weißen Rosskastanie das befallene Laub zu entfernen. Auch die jungen Helfer

waren mit Eifer dabei, das Laub von der Wiese zu rechen und zu einem großen Laubberg

zusammenzutragen. Dieses Laub wird vom Bauhof der Gemeinde zur Kompostierungsanlage gebracht und dort bei höheren Temperaturen als im heimischen Garten so kompostiert, dass die Miniermotten nicht mehr schlüpfen können.

Die Kastanien-Miniermotten, die nur weiße Rosskastanien befallen, überwintern im Puppenstadium im abgefallenen Laub. Aus den Kokons schlüpfen dann im kommenden Frühjahr die Motten. Die Weibchen

legen die Eier auf den Blätter ab. Kurz nach dem Schlupf graben sich die Raupen ins Blattgewebe ein und sind dort durch den Aufenthalt innerhalb der Blätter gut vor Fraßfeinden geschützt. Durch diese Miniertätigkeit wird das Blattgewebe zerstört, die Blätter sterben schließlich ab. Weil natürliche Feinde fehlen, nimmt der Befall von Jahr zu Jahr zu, die Bäume verlieren schließlich schon im Sommer ihr braun

verfärbtes Laub. Europaweit führt der Befall von weißen Rosskastanien mit der Kastanien-Miniermotte zu frühzeitigem Welken und Laubfall. Auch in Jüchen sind viele Kastanien stark geschädigt und bieten im Sommer einen traurigen Anblick. Zwar schaffen sie es häufig noch einmal auszutreiben, doch der Befall

schwächt die Bäume zunehmend. Der BUND Jüchen hat es sich zum Ziel gemacht, in unserer baumarmen Gemeinde Jüchen für den Erhalt der markanten, alten Bäumen zu kämpfen und hat das Projekt „Hilfe für die weiße Rosskastanie“ ins Leben gerufen. Eine sehr wirksame Hilfe ist das Beseitigen des befallenen Laubes. Besonders alleinstehende Kastanien können so nachhaltig geheilt werden. Wie erfolgreich dies sein kann, zeigt das Beispiel der Aldenhovener Kastanien.Der BUND Jüchen ruft dazu auf, unter den befallenen Kastanien in der Gemeinde das befallene Laub zu beseitigen, und so den Bäumen zu einem besseren Start im nächsten Jahr zu verhelfen. Weitere Informationen unter www.bund-jüchen.de.

(Kurier-Verlag)
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