Sieger zu Besuch in Jüchen Preisverleihung Grüner Korridor

Jüchen · Mit dem vom Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen initiierten Bundesprogramm „Anpassung urbaner Räume an den Klimawandel“ geförderten Projekt „Grüner Korridor Schloss Dyck-Jüchen-Tagebaufolgelandschaft Garzweiler – ein klimafester Freiraum- und Biotopverbund“ hat sich die Stadt Jüchen das Ziel gesetzt, die historische Kulturlandschaft zwischen dem Blau-Grünen Band Garzweiler in der Tagebaufolgelandschaft und dem Schloss Dyck klimaangepasst und nachhaltig zu gestalten.

 Von links: Leonie Linke, Saskia Schrade, Judith Brücker, Harald Zillikens, Katja Erke, Lisa Merk, Cristina Rodríguez García.

Von links: Leonie Linke, Saskia Schrade, Judith Brücker, Harald Zillikens, Katja Erke, Lisa Merk, Cristina Rodríguez García.

Foto: Satdt Jüchen

Die Bachtäler des Jüchener und Kelzenberger Bachs fungieren dabei als Leitlinien. Ziel des Projektes ist es, einen Biotopverbund zu schaffen, welcher einerseits den aktuellen und zukünftigen klimatischen Herausforderungen gewachsen ist und andererseits dazu beiträgt, die Biodiversität und allem voran heimische Tier- und Pflanzenarten zu fördern.

Einen weiteren Schwerpunkt des Projekts stellt der Hochwasserschutz dar. Entlang der beiden Bachläufe sollen naturnahe Retentionsräume entstehen, die größere Regenmengen bei Starkregenereignissen aufnehmen können und gleichzeitig wertvolle Biotope für verschiedene Tiergruppen wie Vögel und Amphibien darstellen. Schlussendlich ist eine Einbindung des Grünen Korridors an das regionale Radwegenetz geplant.

Die Vielseitigkeit wie auch die Komplexität des Projekts machen dieses zu einer sehr spannenden Aufgabe. Für die Planung der Maßnahmen möchte die Stadt Jüchen ein Landschaftsarchitekturbüro beauftragen. Dazu wurde ein nichtoffener, einphasiger Wettbewerb durchgeführt, der durch das Büro ISR – Innovative Stadt- und Raumplanung GmbH begleitet wurde.

Insgesamt wurden elf Entwürfe eingereicht, die am 18. April im Rahmen einer Preisgerichtssitzung bewertet wurden. Den ersten Preis gewann der Entwurf des Büros JUCA Landschaft und Architektur, Brücker Fickinger Partnerschaft mbB aus Berlin. Ausschlaggebend waren in dem Entwurf vielfältige Landschaftsbausteine, die den vorgefundenen Raum mit neuen Qualitäten an den richtigen Stellen anreichern. Der bisher überwiegend linear strukturierte Raum wird in dem Entwurf durch viele Elemente aufgeweitet und vielfältig erlebbar gemacht.

Das Büro RMP Stephan Lenzen Landschaftsarchitektur aus Bonn wurde mit dem zweiten Preis prämiert, den dritten Preis gewann das Büro club94 Landschaftsarchitekten GmbH aus Köln. Mit einer Anerkennung wurden die Büros 3:0 Landschaftsarchitekten OG aus Wien und A24 Landschaft Landschaftsarchitektur GmbH aus Berlin ausgezeichnet.

Am 7. Mai war das Team von JUCA Landschaft und Architektur, Brücker Fickinger Partnerschaft mbB zu Besuch im Rathaus in Jüchen, wo sie von Herrn Bürgermeister Zillikens noch einmal persönlich zu ihrem Sieg im Wettbewerb beglückwünscht wurden. Weiterhin fand ein erster Austausch sowie eine gemeinsame Begutachtung einzelner möglicher Projektorte zwischen den Projektverantwortlichen der Stadt Jüchen und den Wettbewerbssiegern statt.

Im nächsten Schritt tritt die Stadt Jüchen nun in die Verhandlung mit dem erstplatzieren Büro über eine weitere Bearbeitung auf Grundlage des Wettbewerbsentwurfs ein. Nach einer Beauftragung wird der bisherige Entwurf für den Grünen Korridor in einem nächsten Schritt in Abstimmung mit der Stadt Jüchen überarbeitet und vertieft. Anschließend wird mit der Umsetzung einzelner Teilprojekte, sogenannter Testfelder, begonnen.

Die Entwürfe der Wettbewerbsteilnehmer werden bis zum 24. Mai im ersten Stock des Rathauses in Jüchen ausgestellt und können zu den Öffnungszeiten des Rathauses angeschaut werden. Darüber hinaus können die Wettbewerbsbeiträge digital unter https://isr-planung.de/wettbewerb/gruener-korridor/eingesehen werden.