Mit kleinen Hilfen durch die große Krise

Jeder hat Sorge, was das Corona-Virus für unser Leben bedeutet. „Ich konnte mich kaum noch bei ,facebook’ anmelden, weil ich nur negative Nachrichten gelesen habe, die mich runter gezogen haben“, erklärt Simone Schröder aus Hackhausen, weshalb sie sich entschieden hat, eine Gruppe zu gründen, die in die andere Richtung gehen soll. Denn jetzt gilt es, das Beste aus der Situation zu machen und sich gegenseitig Kraft und Hilfe zu geben.

 Wer noch Toilettenpapier und Taschentücher hat, kann diese für Menschen spenden, die beim Einkauf leer ausgegangen sind.Gary Cooper bei seinem kleinen Online-Konzert.

Wer noch Toilettenpapier und Taschentücher hat, kann diese für Menschen spenden, die beim Einkauf leer ausgegangen sind.Gary Cooper bei seinem kleinen Online-Konzert.

Hackhausen. Und das schafft „Jüchen – Wir gegen Corona“ auf vielfältige Art. „Wir möchten nicht über Negatives oder FakeNews sprechen. Wir möchten uns einfach helfen, zusammen durch Corona zu kommen“, erklärt Schröder.

Die Möglichkeiten sind vielfältig: Die Gruppenmitglieder posten nette Bilder und Gedanken, erzählen, was sie Schönes gemacht haben und helfen sich gegenseitig.

Da erzählt zum Beispiel eine Userin vom Ausritt mit dem Pferd, der nächste berichtet, dass er sich um seinen Garten gekümmert hat, wie er die Zeit mit den Kindern verbringt und der nächste postet einen lustigen Schnappschuss von seinem Haustier.

Schröder und ihr Lebensgefährte Gary Cooper kamen sogar auf die Idee, ein kleines online-Konzert zu geben: „Das war recht spontan und Gary hat einige Lieder zum Besten gegeben. Wir dachten, dass sich Musik zum Ablenken einfach besonders gut eignet.“

Ähnliche Aktionen sind gut vorstellbar. Bisher sind erst 68 Mitglieder in der Gruppe, sie darf aber sehr gerne wachsen. Denn nicht nur für Ablenkung wird gesorgt, sondern auch für schnelle Hilfe.

„Wir hatten selbst kein Toilettenpapier mehr. Ich musste drei Tage in alle möglichen Geschäfte fahren und habe keines mehr bekommen. Online hätte ich für sechs Rollen 40 Euro zahlen müssen. Also haben wir überlegt, Menschen in ähnlicher Lage zu helfen. Wer ein wenig Toilettenpapier, Taschentücher, Haushaltsrolle und Co abgeben kann, darf das gerne in unsere Spendenbox werfen. Wer etwas von den Sachen benötigt, darf sich gerne bei uns melden und wir versorgen denjenigen dann mit einer Rolle, so dass er erst einmal über die Runden kommt.“

Die Box steht von 10 bis 18 Uhr vor Schröders Praxis

„Cooperativ“ in Hackhausen. Sie wird stündlich geleert. Um alle Schutzmaßnahmen zu erfüllen, können sich Menschen, die etwas benötigen über die Gruppe oder unter 02165/87 29 38 0 melden. Dann wird ein Termin vereinbart, zu dem das Gewünschte vor der Tür hinterlegt wird.
„Ansonsten haben wir nicht viele Regeln in der Gruppe und wir hoffen, dass wir gemeinsam die Zeit überstehen und uns mit schönen Gedanken und Ideen versorgen“, ist die große, unterstützungswürdige Hoffnung von Gruppengründerin Simone Schröder aus Hackhausen.

Julia Schäfer

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