Stadt ist Vorreiter für Wohnen an der Schiene

Trotz einiger Diskussionen im Vorfeld um die Abholzung des kleinen Wäldchens an der Peter-Busch-Straße in Hochneukirch, griffen neben Bürgermeister Harald Zillikens gleich vier weitere Personen am Freitag zum Spaten. Ina Scharrenbach, Ministerin für Heimat, Bau, Kommunales und Gleichstellung, die ihren Besuch angekündigt hatte, sagte wenige Minuten vor dem Spatenstich ab. Und auch FWG-Vorsitzender Gerolf Hommel erschien zu der Einladung aus Protest nicht.

 Griffen zum Spaten (von links nach rechts): Jürgen Kläber, Henk Brockmeyer, Bürgermeister Harald Zillikens, Thomas Lennertz und Martin Dornieden.

Griffen zum Spaten (von links nach rechts): Jürgen Kläber, Henk Brockmeyer, Bürgermeister Harald Zillikens, Thomas Lennertz und Martin Dornieden.

Hochneukirch. 30 neue Einfamilienhäuser als Reihenhäuser und Doppelhaushälften der „VISTA Reihenhaus GmbH“ (Dornieden Gruppe) sollen auf dem nun kahlen Grundstück an der Peter-Busch-Straße in Hochneukirch entstehen. „Wir wollen Familien mit unterdurchschnittlichem Einkommen ein Eigentumshaus ermöglichen“, erklärt Jutta Uttenweiler von der „Dornieden Gruppe“ die große Baustelle.

Dass es im Vorfeld zu Protesten wegen des 13.700 Quadratmeter großen Grundstücks gekommen ist und deswegen sogar FWG-Vorsitzender Gerolf Hommel nicht zum Spatenstich erschienen ist, wurde nur am Rande erwähnt. Dabei habe der NABU beispielsweise die Abholzung vor allem wegen der vier gesichteten Fledermaus-Arten, von denen zwei ihr Sommerquartier im Schuppen gehabt haben, bedauert.

„Fünf Kästen haben wir aber bereits schon aufgehängt“, heißt es seitens der „Dornieden Gruppe“ weiter. 15 weitere sollen folgen. Dass das Jagdgebiet der Fledermäuse nun aber dem Erdboden gleich gemacht wurde, wird hier außer Acht gelassen. Und weil eine Ausgleichsfläche laut Planungsrecht nicht notwendig ist, ist ein Park mit einer Wildkräuterwiese und etwa zwölf Bäumen geplant sowie eine begrünte Lärmschutzwand von einer Höhe bis zu knapp 3,70 Metern. Die Häuser an der Peter-Busch-Straße werden dem Haustyp L zugeordnet und verzeichnen eine Wohnfläche von etwa 129 Quadratmetern mit fünf Zimmern. Der Preis für die Eigentumshäuser beträgt zwischen 280.000 Euro für das Mittelhaus inklusive zwei Stellplätzen und 312.000 Euro für die Doppelhaushälfte inklusive einer Garage. Damit ist Jüchen Vorreiter in der Schaffung von Bauland an der Schiene. Dafür wurde Bürgermeister Harald Zillikens sogar von Thomas Lennertz, der stellvertretend für Scharrenbach am Spatenstich teilnahm, geehrt: „Die Kommune ist beispielhaft und ein Vorbild für die anderen Städten und Gemeinden.“Alina Gries

Lesen Sie in dieser Ausgabe auch: Bienensterben in Jüchen (Seite 12) und NABU sucht nach mehr Ausgleichsflächen (Seite 7)

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