Bürgermeister appellieren an die Autofahrer, drohen aber auch Strafen an Was passiert, wenn die Feuerwehr im dichten Park-Chaos stecken bleibt?

Grevenbroich/Jüchen · „Wir kommen zu Ihnen, wenn Sie uns lassen“, prangt in großen Lettern auf dem Flyer, der auf ein großes Problem hinweist: Mit der zunehmenden Zahl der Privatwagen steigt nicht das Gedränge zum Beispiel auf den Autobahnen, sondern auch der „ruhende Verkehr“ wird oft zu einem Hindernis. So ziemlich jeder kennt doch gnadenlos zugeparkte Wohnstraßen, bei denen die Frage „Komme ich da noch durch?“ immer wieder aufploppt.

 Heinz-Dieter Abels und Harald Zillikens hoffen auf Einsicht der Autofahrer – zu ihrem eigenen Schutz.

Heinz-Dieter Abels und Harald Zillikens hoffen auf Einsicht der Autofahrer – zu ihrem eigenen Schutz.

Grevenbroich/Jüchen. Erst jüngst blieb ein Müllfahrzeug in einer solchen Straße hängen. Und auch Feuerwehr und Rettungswagen kommen in (dann mitunter lebensbedrohliche) Probleme.

Deshalb fährt Rokis Bürgermeister Martin Mertens einmal im Jahr mit seinen Florianern durch die als problematisch bekannten Straßen. Er macht damit die Anwohner (und die sind die Mehrzahl der Parker) auf die Problemlage aufmerksam. Und er wirbt für ein anderes Verhalten.

Auch Jüchens Bürgermeister Harald Zillikens appelliert in diesem Zusammenhang zunächst noch an die Einsicht der Verkehrsteilnehmer. „Unsere Spezialfahrzeuge mit ihren besonderen Abmessungen können als Rettungsmittel häufig nicht zügig zum Brandobjekt vordringen. In der Regel handelt es sich hierbei um eine Unterschreitung der notwendigen Fahrbahnbreite, das Parken in Feuerwehrbewegungszonen oder in Kurvenbereichen“, macht gemeinsam mit Zillikens Heinz-Dieter Abels, Leiter der Jüchener Feuerwehr, mit Nachdruck deutlich.

Die Feuerwehr rückt an, um in Notlagen zu helfen, oft zählt bei der Menschenrettung jede Sekunde. „Uneinsichtige Verkehrsteilnehmer erhalten zukünftig einen entsprechenden Hinweis an der Windschutzscheibe. Dies ist jedoch nur eine Ermahnung, ihr Fahrzeug korrekt abzustellen“, so Harald Zillikens. „Sollten hartnäckige Falschparker ihr Verhalten jedoch nicht ändern, so werden in Zukunft sofort gebührenpflichtige Verwarnungen erteilt, was jedoch nicht unser primäres Ziel ist“.

Ein anderes Problem in diesem Zusammenhang sind die Hydranten, die ebenfalls oft zugeparkt werden. Einige der Spezialfahrzeuge der Feuerwehr sind mit einem großen Wassertank ausgestattet und kommen überwiegend dort zum Einsatz, wo Löschwasser nicht zur Verfügung steht. Jedoch auch bei Wohnungsbränden ist das mitgeführte Wasser in wenigen Minuten verbraucht. Deshalb sind Hydranten wichtig, da das Löschwasser in besiedelten Bereichen über Unterflut-Hydranten aus dem Trinkwassernetz entnommen wird.

Den nächsten Hydranten zu erreichen, kann sich jedoch als durchaus schwierig erweisen, wenn dieser von einem Fahrzeug zugeparkt ist. Auch hier möchte die Jüchener Feuerwehr jetzt per Flyer sensibilisieren.Gerhard Müller

(-gpm.)
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