1. Jüchen

: Für Behr geht ein Wunsch in Erfüllung

: Für Behr geht ein Wunsch in Erfüllung

Für ihn war es schon lange ein Traum gewesen, sie wollte eigentlich gar nicht Königin werden. Doch für dieses Jahr lässt sich Odilia Behr dann doch noch überreden und gibt einen guten Ratschlag: „Wenn der Mann sagt, er will König werden, sollten die Frauen ,ja’ sagen. Die Königszeit ist wirklich sehr schön.“

Gierath. „Auf dem Straßenfest der Jüchener Straße 1995 bin ich angesprochen worden, in welchem Schützenverein ich denn wäre“, erinnert sich Karlheinz Behr, „bis dahin habe ich nur die Spenrather Kirmes besucht.“

2009 tritt der gebürtige Hochneukircher dem Grenadierzug I bei. Danach schließt es sich dem Jägerzug „Schöne Jonge“ an, der in diesem Jahr auch sein 60-jähriges Bestehen feiert. „Die Schützentradition hat mir schon immer Spaß gemacht, unter Leuten zu sein und den Zusammenhalt des Dorfes zu spüren“, berichtet der 64-jährige, der im übrigen Schützenfestsonntag seinen 65. Geburtstag feiert.

Von 1998 bis 2011 bekleidete er sogar den Posten des Vizepräsidenten. Ein paar Jahre später wurde er zum Vorsitzenden der Sterbenotgemeinschaft Gierath-Gubberath und seit vergangenem Jahr ist er sogar im Kirchenvorstand tätig. „Und ich bin passives Mitglied im Karnevalsverein Gierath-Gubberath und im Tambourcorps Orken“, erzählt er und geht sogar regelmäßig mit dem Kegelverein „Ackergrund ’09“ kegeln. „Er ist unser Vereinsmensch“, fasst Gattin Odilia zusammen.

Kennengelernt haben die beiden sich über Bekannte in Aachen.

„Wir haben uns gesucht und gefunden“, versucht Karlheinz Behr romantisch einen Ansatz zu finden. „Naja gesucht haben wir uns nicht, du warst ja da“, erwidert die gebürtige Aachenerin daraufhin spöttisch und lacht.

36 Jahren sind die beiden bereits ein Paar, im vergangenen Jahr feierten sie ihren 30. Hochzeitstag. „Wir haben am 11. November 2018 im Rathaus in Aachen geheiratet“, so Odilia Behr. „Um 11 Uhr war leider schon besetzt, deswegen wurden wir schon um 10 Uhr getraut“, lacht Karlheinz Behr. Und in diesem Jahr wohnen sie sogar auch schon seit bereits 30 Jahren zusammen in Gierath.

Ein Königsjahr voller Jubiläen. „Ein Jahr geprägt von vielen schönen Erlebnissen“, sind sich beide einig, mit am schönsten war dabei sicherlich der Besuch im Kindergarten. Da durften die Kleinen Dorfeinwohner einfach mal nachfragen: Wie schwer ist denn eigentlich die Schützenkette und wie sehen denn die Kleider der Königin aus?

Seit Februar hat Odilia Behr bereits ihre Schützenkleider für die Königswürde in ihrem Schrank hängen. „Ich habe sie gesehen und direkt gekauft“, erzählt sie und Ehemann Karlheinz ergänzt lachend: „Sie sucht aus und ich muss nicken.“ Sowohl um die Farbe als auch um den Schnitt machen die beiden aber ein großes Geheimnis.

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„Sonntag kommt aber mein tollstes Kleid“, verrät die Gieratherin augenzwinkernd. Und damit auch die Krone hält, hat sich Odilia Behr sogar die Haare wachsen lassen.

„Ich habe die Abschiedsrede auch schon fertig“, berichtet Karlheinz Behr, der in diesem Jahr in den Ruhestand verabschiedet wurde. „Mit dem Kronprinzenpaar Erika Breuer und Markus Schröder geben wir unsere Königswürde in gute Hände, da fällt es uns nicht ganz so schwer loszulassen“, meinen beide. Und wenn der Traum von Karlheinz Behr am zu Ende geht? „Habe ich noch einen Weiteren“, erzählt er, „ich will einmal quer durch Kanada reisen.“Alina Gries