Falsche Polizeibeamte scheitern Der weinende „Enkel“ am Telefon

Rommerskirchen · Am Freitag erhielt ein lebensälterer Mann aus Rommerskirchen einen Anruf eines vermeintlichen Polizeibeamten, der ihm von einem Unfall seines Enkels erzählte. Dieser sitze nun als Unfallverursacher in Untersuchungshaft. Zur Unterstreichung der Geschichte riefen ihn gleich darauf noch eine angebliche Richterin sowie der weinende „Enkel“ selbst an.

 Die Kreis-Polizei warnt immer wieder von falschen Polizisten...

Die Kreis-Polizei warnt immer wieder von falschen Polizisten...

Foto: Kreispolizei

Um ihn entlassen zu können, müsste eine Kaution gestellt werden. Der Sohn des Seniors habe bereits einen Teil der Summe bezahlt, aber es fehlte noch Geld.

Der Rommerskirchener war in Sorge um seinen Angehörigen und zunächst zur Zahlung bereit. Es wurde ihm sodann eine „Kassiererin“ angekündigt, die das Bargeld an einem vereinbarten Treffpunkt abholen sollte. Und beinahe wäre es dazu gekommen, hätte der Senior nicht noch seinen Sohn angerufen. Dieser teilte ihm sofort mit, dass es sich nur um einen Betrugsversuch handeln könne.

 Als die ihm angekündigte Frau zum Geldabholen am Kornblumenweg erschien, sprach er sie aktiv an. Darauf floh die Unbekannte in Richtung Monschauer Weg. Sie soll etwa 160 Zentimeter groß und schwarz gekleidet gewesen sein. Der Rommerskirchener rief darauf die Polizei.

 Das Kriminalkommissariat 12 ermittelt nun. Mögliche Zeugen werden gebeten, sich unter der Nummer 02131/300-0 mit der Polizei in Verbindung zu setzen.

Betrüger versuchen immer wieder, mit Schockanrufen an das Geld und die Wertgegenstände ihrer Opfer zu gelangen. Wer unter Druck gesetzt wird, denkt vielleicht nicht gleich darüber nach, ob ein Anliegen überhaupt berechtigt sein könnte.

Bitte beachten Sie: Auch wenn vermeintliche Amtsträger Sie anrufen und plötzlich und sehr eilig zum Beispiel hohe Bargeldsummen von Ihnen fordern, dürfen Sie misstrauisch sein und sich nach der Rechtmäßigkeit des Anrufs erkundigen.

Legen Sie auf, rufen Sie die entsprechende Stelle selbst an (suchen Sie die Nummer dazu selbst heraus!) oder erkundigen Sie sich bei Ihren Angehörigen, ob die Ihnen erzählte Geschichte so zutreffend ist. Der Senior in Rommerskirchen handelte somit genau richtig – und der Betrug konnte noch verhindert werden.

Informieren Sie die Polizei, wenn Ihnen ein Anruf verdächtig vorkommt oder Sie Opfer eines Betruges geworden sind, entweder über 02131/300-0 oder über den Notruf 110. Präventionstipps finden Sie auf der Internetseite der Polizei im Rhein-Kreis Neuss (https://rhein-kreis-neuss.polizei.nrw/artikel/vorsicht-vor-betruegern).

(-ekG.)
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