Erste MDU (Medical Decision Unit) im Rheinland Klinikum hat heute den Betrieb aufgenommen Neue „Überwachungs“-Station im Krankenhaus am Start

Grevenbroich · Die ersten Patienten sind schon da. Eine neue Station hat heute im „St. Elisabeth“-Krankenhaus den Betrieb aufgenommen: die MDU. Die Abkürzung des englischen Begriffs „Medical Decision Unit“ meint eine interdisziplinäre Aufnahmestation, die in die Notfallbehandlung eingebunden ist – eine Art Bindeglied zwischen Zentraler Notaufnahme und Bettenstationen.

Die ersten Patienten sind schon da. Im Elisabethkrankenhaus hat heute die neue MDU ihren Betrieb aufgenommen, ein Bindeglied zwischen Notaufnahme und Bettenstationen.

Foto: RKN/RKN// S. Niemöhlmann

Professor Ulrich Kania, Ärztlicher Direktor des „Rheinland Klinikums“, gratulierte zur Eröffnung der ersten MDU im Krankenhaus-Verbund und dankte allen Beteiligten, namentlich Stationsleitung Agnes Kuznik und ihrem Team, für den besonderen Einsatz im Vorfeld.

In der Zentralen Notaufnahme (ZNA) im Grevenbroicher Krankenhaus wird längst interdisziplinär gearbeitet. Das bedeutet, dass bei komplexeren Krankheitsbildern immer Fachärzte verschiedener Fachrichtungen hinzugezogen werden. „Nach Abschluss der unmittelbaren Notfallbehandlung können manche Patienten nicht direkt nach Hause entlassen werden, weil sie kritischer erkrankt sind und bei ihnen zeitnah noch weitere Diagnostik und gegebenenfalls Therapie erforderlich ist“, sagt der kardiologische Chefarzt Dr. Hubertus Degen.

Dies geschieht auf der MDU in Rücksprache mit Fachärzten der jeweiligen medizinischen Fachrichtungen. „Das gibt Patienten ein hohes Maß an Sicherheit“, betont Professor Dr. Dirk Graf, Chefarzt der Klinik für Gastroenterologie, „denn durch die frühzeitige interdisziplinäre Zusammenarbeit wird eine hohe medizinische Qualität gewährleistet.“

ZUr Eröffnung gab es auch Kuchen, passend dekoriert.

Foto: RKN/RKN// S. Niemöhlmann

Auch stehen hier Monitore zur Verfügung für Patienten mit Krankheitsbildern, die konsequent überwacht werden müssen. Zu diesen Krankheitsbildern zählen etwa Herzrhythmusstörungen, kreislaufstabile gastro-intestinale Blutungen oder Elektrolyt-Entgleisungen, also beispielsweise ein zu hoher oder zu niedriger Kalium- oder Natriumspiegel. Auch Patienten mit akuten Brustschmerzen, bei denen ein Herzinfarkt oder eine Lungenembolie ausgeschlossen werden soll, werden hier überwacht, sowie chirurgische Patienten, die Medikamente zur Blutverdünnung einnehmen, nach einem Sturz auf den Kopf.

Die neue Abteilung ist in der zuletzt aufgrund interner Umstrukturierungen ungenutzten ehemaligen Station UA im Souterrain des A-Traktes des Krankenhausgebäudes untergebracht, die räumlich nah bei der ZNA und Untersuchungsräumen zur genaueren Diagnostik liegt.

Aktuell stehen der neuen MDU dort insgesamt zehn Betten zur Verfügung, sechs davon mit Monitoren ausgestattet. Täglich finden ärztliche Visiten der verschiedenen Fachabteilungen statt, nach denen gemeinsam über die weitere Diagnostik und Therapie entschieden wird.

Darüber hinaus ist genau festgelegt, wie oft und in welchen Abständen medizinische Parameter wie Blutdruck, Herzfrequenz und Sauerstoffsättigung zu kontrollieren sind oder Laboruntersuchungen angeordnet werden müssen.

Der finanzielle Aufwand für die neue medizinische Einheit, die natürlich in keiner Weise die Intensivmedizin ersetzt, sondern diese vielmehr ergänzt, hielt sich in überschaubarem Rahmen, da ja eine voll funktionstüchtige Krankenhaus-Station bereit stand.

Neu angeschafft und installiert werden musste die Monitoranlage. Eine Investition, durch die Abläufe im Krankenhaus sinnvoll umstrukturiert werden – zur besseren Behandlung der Patienten.

(-ekG.)