Den kann Lukas Maaßen nicht sehen: „Kein kurzfristiger Handlungsbedarf“ Großer Sanierungsstau in und an den beiden Gymnasien?

Grevenbroich · Von den 500 Investitions-Milliarden des Bundes sollen nur ein paar Millionen auch nach Grevenbroich tröpfeln. Bürgermeister Krützen und Kämmerer Jansen stellten dieser Mini-Finanzspritze den Investitionsbedarf der Stadt entgegen: 27 Millionen sollen über zwölf Jahre kommen, gebraucht würden 92 Millionen für die nächsten vier Jahre. Leidtragende sind auch die beiden Gymnasien.

Damit die Betonplatten in der Front des Pascal-Gymnasiums nicht wie „faule Zähne“ ausfallen, werden sie mit zusätzlichen Stützen abgesichert.

Foto: NN.

„Pascal“ und „Erasmus“ wetteifern nämlich nicht nur um den besseren Abi-Jahrgang, die ansprechendsten Schulprojekte und die bemerkenswertesten außerschulischen Aktivitäten, sondern quasi auch um den größten Sanierungsbedarf.

Beschwerden aus der Elternschaft ploppen in der Redaktion immer wieder auf. Brüchige Fassaden, undichte Dächer, feuchte Räume sind da das Thema.

Auch am Erasmus-Gymnasium zeigen die Frontplatten überdeutliche Anzeichen ihrer Vergänglichkeit (oben).

Foto: NN.

Tim Heidemann, Lehrer am Erasmus-Gymnasium (und Politiker), berichtet anlässlich eines anderen Gespräches über eine Aula ohne Tageslicht (der Öffnungsmechanismus ist seit mehr als zehn Jahren defekt), von einem Oberstufenraum im Keller (in dem seit Wochen ein riesiges Trocknungsgerät Strom verschlingt), von einem Aufzug (der dreimal geflickt werden musste, obwohl Fachhandwerker sagten, dass er nicht mehr zu retten sei) und manch anderem mehr.

Die Fußleisten sind ebenfalls verletzungsgefährlich angefressen.

Foto: NN.

Gerhard Bodewein, Leiter des Pascal-Gymnasiums, konnte bei einem früheren Besuch des Erft-Kurier nur mit den Schultern zucken, als er auf die Stützkonstruktion im Eingangsbereich angesprochen wurde: Die vorne hängenden Betonplatten seien „wackelig“. Aktuell sei aber nicht zu klären, wie man an den Aufhängungsmechanismus herankommen könne, um ihn zu sanieren. Die Stützen würden aber genügend Sicherheit bieten, sagten die Fachleute ...

Was kann die Stadt zum Sanierungsstau an/in den beiden Gymnasien sagen? Wo liegen die Probleme? Was kann saniert, was muss geschoben werden? Diese Fragen drängen sich auf. Und der Erft-Kurier stellte sie der Stadt.

Klaus Krützen und Arno Jansen sind mit dem Mittelfluss unzufrieden. Der Erft-Kurier berichtete.

Foto: Stadt Grevenbroich

Stadtsprecher Lukas Maaßen wusste mit seiner Antwort zu überraschen: „Einen grundlegenden Sanierungsstau an den beiden Gymnasien können wir nicht bestätigen.“

In den vergangenen Jahren seien dringende Instandsetzungsmaßnahmen bereits umgesetzt worden: „Hierzu zählen beispielsweise die Sanierung undichter Dachflächen, die Erneuerung von Beleuchtungsanlagen auf LED-Technik sowie die Modernisierung von Sanitärbereichen.“

Darüber hinaus würden die Gebäude im Rahmen der laufenden energetischen Betrachtungen der städtischen Liegenschaften aktuell eingehend überprüft. „Dabei wird auch geprüft, welche weiteren Maßnahmen zur Verbesserung der Energieeffizienz und zur baulichen Optimierung an den Gymnasien künftig sinnvoll und wirtschaftlich umgesetzt werden sollten“, so Maaßen weiter.

Aber: „Kurzfristiger Handlungsbedarf besteht derzeit nicht, sodass keine Maßnahmen ,geschoben’ werden müssen, sondern vielmehr eine abgestimmte, nachhaltige Priorisierung im Sinne eines langfristig wirtschaftlichen Gebäudemanagements erfolgt.“

Wie kommentierte man früher gerne: „Da staunt der Fachmann und der Laie wundert sich.“