Lars Kindgen warnt vor Belgien, Spanien und England „Der Weg ins Finale ist weit, aber durchaus machbar!“

Jüchen · Seine Kollegen sind Fußballer wie Mario Götze und Per Mertesacker, sein Job ist es die Interessen aller Fußballer zu vertreten. Die Rede ist von Lars Kindgen, Geschäftsführer der „Vereinigung der Vertragsfußballspieler“, kurz „VDV“.

 Lars Kindgen ist der Geschäftsführer der Vereinigung der Vertragsfußballspieler. Die EM wird er in seinem Wohnort Aldenhoven beim „Public Viewing“ schauen.

Lars Kindgen ist der Geschäftsführer der Vereinigung der Vertragsfußballspieler. Die EM wird er in seinem Wohnort Aldenhoven beim „Public Viewing“ schauen.

Foto: Foto: Alina Gries

„Wir sind keine Spielerberater, sondern dazu da, die Rahmenbedingungen innerhalb des Fußballs gleichzusetzen“, erklärt Kindgen.

Dabei werden Verträge geprüft, Probleme mit Vereinen geklärt und eine Regelung zur Anerkennung des Fußballs als Ausbildung gefunden. „Wir schauen, dass die Jungs nicht auf der Strecke bleiben“, bemerkt Kindgen. Dem „VDV“ gehören mittlerweile 1.300 Mitglieder an.

Die Fußballkarriere des 44-Jährigen hat auf dem Sportplatz in Gierath beim SV seine Anfänge genommen. „Mit zehn Jahren bin ich dann zu ,Borussia’ Mönchengladbach gewechselt. Von da aus ging es zu Bayer 05 Uerdingen, in die zweite Bundesliga mit dem Wuppertaler SV, weiter nach ,Alemannia’ Aachen, dann in die zweite Liga mit dem VfB Lübeck und so weiter“, berichtet Lars Kindgen.

Wegen der kaputten Knie und Sprunggelenke musste er seine Leidenschaft als Fußballer aufgeben. Durch seine Ausbildung als Industriekaufmann, machte er sich dann im Sportmarketing selbstständig und organisierte Sport-Events für „Beach-soccer“.

Seine Karriere bei der „VDV“ begann er mit freiberuflichen Tätigkeiten, ehe er vor sechs Jahren zum Geschäftsführer befördert wurde. Nebenbei ist Kindgen auch noch Beisitzer im DFB-Sportgericht, bei denen er Verhandlungen von Spielern begleitet.

„Der Job ist sehr vielschichtig und interessant. Dabei ist nicht jeder Tag gleich.“ Nun lebt er wieder in seiner Heimat, ist sogar dem Schützenverein in Aldenhoven beigetreten und spielt in seiner Freizeit auch ganz gerne Golf.

Die Europa-Meisterschaft wird Lars Kindgen, ausstaffiert mit Fan-Hut und -schal, teilweise in Aldenhoven beim „Public Viewing“ schauen. „Natürlich fährt die deutsche Nationalmannschaft als Favorit zur EM nach Frankreich. Sie sind in den vergangenen Jahren sehr erfolgreich gewesen und der Titel der WM war der Höhepunkt des Ganzen“, so Kindgen, „ich sehe das Turnier jedoch aus einem ganz anderen Blickwinkel. Die Mannschaft hat das Potenzial dazu, Europa-Meister zu werden, der Weg bis ins Finale ist jedoch weit. Denn es gibt viele Mannschaften wie England, Spanien und Belgien, die seit der WM vor zwei Jahren noch stärker geworden sind.“

Kindgen freut sich vor allem auf sehr viele gute Spiele und ein insgesamt schönes Turnier. Für das erste Deutschland-Spiel am Sonntag gegen die Ukraine tippt der Geschäftsführer der „VDV“ ein Ergebnis von 3:1 für Deutschland. „Im Endspiel fände ich ein Aufeinandertreffen von Deutschland und England oder Deutschland und Frankreich sehr interessant“, bemerkt Kindgen.

Einmal im Jahr organisiert der „VDV“ ein Camp für vereinslose Fußballspieler, die keinen Anschlussvertrag bekommen haben. Das Camp dient dazu, den Fußballern zu ermöglichen, wieder in einem Vertrag aufgenommen zu werden. „Es wurde auch schon ein Kinofilm über das Camp gedreht“, erzählt Lars Kindgen, Mit dem Titel „Zweikämpfer“ läuft der Film auf vielen Festivals.

(Kurier-Verlag)
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