Sein Einwurf sei zwar humorvoll formuliert gewesen, doch „je länger ich jetzt darüber nachdenke ...“, meldete er sich in dieser Woche in der Redaktion zu Wort.
Grevenbroich und Rommerskirchen hätten viele Jahrzehnte unter der Grundwasser-Absenkung für den Tagebau gelitten. „Und wir haben hier auch keinen Nutzen von dem schönen, großen See, der demnächst kommen soll“, so der CDU-Politiker wörtlich, der die Verantwortung dafür, dass dies so ist (alle anderen Anrainer-Kommunen haben ihren touristischen Zugang zum See), den Schloss-Stadt-Bürgermeistern zuschreibt.
Eine „Umleitung“ von etwas Rheinwasser, das Seewasser werden soll, ins Bett des Gillbachs müsse natürlich technisch wie rechtlich geprüft werden.
Und das RWE müsste natürlich einverstanden sein, aber da merkt Bertram Graf von Nesselrode süffisant an: „Die sind nie mit etwas einverstanden, was sie nicht selbst vorgeschlagen haben.“ Letztendlich sollte dies aber kein Hinderungsgrund sein. Das langjährige und politisch erfahrene Kreistags-Mitglied seufzt nicht ohne Nachdruck: „Warum sollen wir hier immer nur das Schlechte ertragen?“
Sicherlich kein unmöglicher Ansatz, der zumindest für den Zeitraum der Rheinwasser-Einleitung in den Tagebau-See auch das Biotop „Gillbach“ – mit wichtigen Lebensräumen für Fauna und Flora – sichern würde. Vielleicht wird aus der Idee ja eine politische Initiative.