Immerhin nutzen die beiden Thiels die Gelegenheit, noch einmal ihre Position zu unterstrichen, dass sie den Neubau einer „Revier-Klinik“ (für den Süden des Rhein-Kreises sowie für Bedburg und Bergheim) ernsthaft bewertet und untersucht wissen wollen.
Rainer Thiel (SPD) verwies dabei auf die Vielzahl der Bürger, die sich eine Klinik nicht in Neuss wünschen würden, „sondern da, wo man wohnt“. Und bei einer zusammengerechneten Einwohnerzahl von rund 180.000 wäre eine solche Klinik seiner Meinung nach immer gerechtfertigt.
Carsten Thiel (UWG) brachte seine Position prägnant auf den Punkt: Man müsse entscheiden, ob man „fußläufige oder top Medizin“ haben wolle. Letztere sei in den bestehenden, sanierungsbedürftigen Häusern kaum möglich. Ein Neubau aber eröffne ganz andere Möglichkeiten. Und wenn man nicht heute mit den Überlegungen und Planungen beginnen würde, dann käme man in zehn, 15 Jahren ein weiteres Mal zu spät ...
Hans-Christian Markert („Grüne“) widersprach, indem er betonte, dass schon jetzt im „Rheinland-Klinikum“ eine „top Medizin“ geliefert würde. Landrat Hans-Jürgen Petrauschke (CDU) befürchtet: „Es ist nicht die Zeit, in der zusätzliche Krankenhäuser kommen.“ Vielmehr müsse man überlegen, ob es richtig sei, dass es mehrere Krankenhausträger im Rhein-Kreis gebe. Er deutete damit also eine weitere Fusion als Notwendigkeit an.
Ein Klinik-Neubau, so wie er im so genannten „Mertens-Plan“ vorgezeichnet wird, könne nicht vom Kreis (und nicht vom „Rheinland-Klinikum“) initiiert werden, machte der Landrat weiter deutlich. „Das muss von anderer Seite kommen“, stellte er trocken fest.
Und seines Wissens nach habe Klinik-Motor Dr. Martin Mertens, Bürgermeister am Gillbach, noch nicht einmal mit seinen Amtskollegen Klaus Krützen (Grevenbroich) und Erik Lierenfeld (Dormagen) konstruktiv und planend über diese Frage gesprochen.
Gerhard P. Müller
