Die süße Schwester der edlen Rose schenkt uns ihre Vitamin-Bomben

An der Blüte kann man die Verwandtschaft der Brombeere mit der Rose erahnen, an den Stacheln kann man sie schmerzlich erfahren. Umgangssprachlich haben Rosen Dornen, für die Botaniker haben Rosengewächse aber keine Dornen, sondern Stacheln, weil sie nur oberflächlich aufsitzen...

  Auch Brombeeren haben fünf Blütenblätter, wie die einfachen Rosen. In den weißen oder rosaroten Brombeerblüten finden Insekten Nektar und reichlich Pollen.

Auch Brombeeren haben fünf Blütenblätter, wie die einfachen Rosen. In den weißen oder rosaroten Brombeerblüten finden Insekten Nektar und reichlich Pollen.

Jüchen. Weißdorn oder Schlehen haben Dornen, während Rosengewächse Stacheln haben. Mit einem einfachen Test kann man feststellen, welche Bewehrung eine Pflanze hat: Stacheln lassen sich leicht ablösen, Dornen dagegen nicht. Auch wenn man für einen Rosenstrauß die Dornen am Stiel einfach ablösen könnte, versucht der Mensch doch, den begehrten Pflanzen ihren Stachel zu ziehen, indem er dornenlose Rosen züchtet – ebenso wie dornenlose Brombeeren, um ohne blutige Kratzer an die süßen Früchte zu kommen.

Die wehrhaften Brombeeren wachsen an Waldrändern und bilden dann oft undurchdringliche Dickichte. Wegen ihrer Eigenschaften wurden sie früher auch als natürliche Einfriedungen genutzt, die dabei noch begehrte Früchte anboten.

In der Natur sind Brombeerdickichte wertvolle Rückzugs- und Brutplätze für Wildtiere. Die Dornen halten aber nicht nur Fressfeinde ab, sie sind hauptsächlich Kletterhilfen für die sonst zu schwachen Ranken.

Die Rosen und Brombeeren gehören mit ihren Stacheln zu den Spreizklimmern, die sich so an Kletterhilfen festhalten können. Zur Familie der Rosengewächse gehören nicht nur die Rosen und Brombeeren, sondern die meisten unserer bekannten Obstsorten wie Apfel, Birne, Pflaume, Kirsche, Himbeere oder

Erdbeeren.

Ihre Blüten sind fünfzählig. Auch Brombeeren haben fünf Blütenblätter, wie die einfachen Rosen, während es bei den Zuchtformen ein Vielfaches von Fünf ist.

In den weißen oder rosaroten Brombeerblüten finden Insekten Nektar und reichlich Pollen. Die Früchte reifen im Spätsommer. Botanisch gesehen ist die Brombeere aber nicht eine Frucht, sondern eine Sammelfrucht, denn jede der 20 bis 50 kleinen Einzelbeeren ist eine Frucht mit kleinem Samen im Inneren, quasi wie eine Mini-Kirsche.

Mit ihrem hohen Zuckergehalt und der angenehmen Säure ist die Brombeere eine begehrte Vitaminbombe. Die appetitliche Frucht hat die Brombeere aber nicht für uns Menschen entwickelt. Die süßen Früchte sollen von Vögeln gefressen werden.

Da die Samen die Darmpassage unbeschadet überstehen, dient dieser Trick der weitläufigen Verbreitung der Nachkommen.

Von den Brombeerpflanzen werden überwiegend die Früchte genutzt, für Marmelade, Gelee und Saft. Die jungen Blätter sind oft Bestandteil von Früchtetees, die älteren Blätter werden als Heilmittel in Tees bei Durchfallerkrankungen und Entzündungen im Mund- und Rachenraum genutzt oder für äußerliche Anwendung bei Hauterkrankungen. Fermentierte Blätter waren früher ein Ersatz für schwarzen Tee.

Der „BUND Jüchen“ wünscht viel Spaß beim beim Naschen und der Stachel-/Dornenprobe!

-tkG.

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