Initiative der Schützen Gemeinsam stark durch die Krise

Jüchen · Sie besuchen sich seit Jahrzehnten gegenseitig zu ihren großen Festen, sie fühlen sich ihrer Jüchener Heimat eng verbunden – und sie hätten alle im Mai ihr Schützenfest gefeiert: der Heimatverein Hochneukirch, die St. Sebastianus-Schützenbruderschaft Garzweiler und der Bürgerschützen- und Heimatverein Jüchen 1880 haben sich spontan zur Initiative „Gemeinsam durch die Krise“ zusammengefunden, um Zeichen zu setzen.

 Präsident Benedikt Obst (Heimatverein Hochneukirch), Präsident Thomas Lindgens (Bürgerschützen- und Heimatverein Jüchen) und Brudermeister Hubert Bierewirtz (St. Sebastianus-Schützenbruderschaft Garzweiler) (v.l.n.r.).

Präsident Benedikt Obst (Heimatverein Hochneukirch), Präsident Thomas Lindgens (Bürgerschützen- und Heimatverein Jüchen) und Brudermeister Hubert Bierewirtz (St. Sebastianus-Schützenbruderschaft Garzweiler) (v.l.n.r.).

Foto: BSHV Jüchen/Marc Lonyai

Der Hochneukircher Präsident Benedikt Obst, der Garzweiler Brudermeister Hubert Bierewirtz und der Jüchener Präsident Thomas Lindgens ließen sich dazu in voller Montur vor einem großen Transparent ablichten, das in den Maiwochen an den Ortseingängen der eigentlich feiernden Dörfer zu sehen ist.

Hubert Bierewirtz und seine Garzweiler Vorstandskameraden zeigen sich angetan von der Idee: „Wir in Garzweiler wissen sehr genau, was Zusammenhalt in der Krise bedeutet. Nur so sind wir gut durch die schwierige Zeit der Umsiedlung gekommen.“ Und so nahmen sich die Spitzen der drei Vereine eine Auszeit am vergangenen Wochenende, das nicht mit einem „ausgefallenen Schützenfest“ belegt war: Sie besuchten in Uniform und in Begleitung ihrer Regimentsfahnen am Sonntag einen Gottesdienst in der Jüchener Jakobuskirche.

Thomas Lindgens von den Jüchener Bürgerschützen: „Es tut gut und ist auch wichtig, diesen Punkt des gemeinsamen Innehaltens zu haben.“ Alle drei Vereine hätten in unterschiedlichster Form Menschen in ihren Reihen, die direkt von der Corona-Pandemie betroffen seien. „Für diese Menschen, seien es an Covid-19 Verstorbene, schwer erkrankte oder auch von wirtschaftlichen Einbußen oder psychischen Belastungen schwer Betroffene zu beten war uns ein Anliegen. Der gemeinsame Gottesdienst hat uns allen sehr gut getan und auch Kraft gegeben, die nächste Wegstrecke gemeinsam zu gehen,“ so Lindgens weiter.

Schon fast als historisch zu werten sei das gemeinsame Auftreten aller drei Regimentsfahnen einträchtig nebeneinander, stellte der Jüchener Pfarrer Ulrich Clancett in seinen Worten fest. Und er machte den Schützen Mut, diesen gemeinsamen Weg weiterzugehen – denn das gebe Kraft für die Herausforderungen in der Krise. Alle drei Präsidenten und Brudermeister beteiligten sich am Fürbittgebet – ebenfalls ein sprechendes Zeichen. So bilanzierte der Hochneukircher Präsident Benedikt Obst zutreffend: „Diese knappe Stunde hat echt gut getan. Da ist uns bewusst geworden, wie wichtig es ist, über die Ortsgrenzen hinweg gute Freundschaften zu pflegen!“

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