Jetzt reden die Vereine So ist es in der Pandemie für uns!

Jüchen · In einer Umfrage hatten jetzt die Jüchener Sportvereine die Gelegenheit zu Wort zu kommen. Denn seit Monaten bremst der Lockdown den Breitensport aus. Seit Anfang November durfte nicht mehr gespielt, nicht einmal mehr trainiert werden. Lediglich für Kinder unter 14 sind Ausnahmen unter strengen Vorkehrungen möglich. Mit welchen Problemen setzen sich die Vereine auseinander? Was bedeutet das für die Zukunft des Sports?

 Ausgelassener Sport vor der Pandemie. Jetzt äußerten die Vereine, wie die Corona-Zeit für sie ist.

Ausgelassener Sport vor der Pandemie. Jetzt äußerten die Vereine, wie die Corona-Zeit für sie ist.

Foto: SSV

Der Stadtsportverband weiß um die Probleme der Vereine und hat nun eine Umfrage ins Leben gerufen, um zu bündeln, wie die Sportler mit der Corona-Zeit umgehen. Und dabei gibt es gute Nachrichten, denn die Jüchener Vereine haben die Herausforderung angenommen und geben ihr Bestes, um durch die Pandemie zu kommen. „Die Lage der Vereine ist bezogen auf das Jahr 2020 mehrheitlich noch nicht bedrohlich. Es ist aber gleichzeitig zu resümieren, dass im Augenblick noch nicht die Auswirkungen der Vereinsentwicklungen im Jahr 2021 abgeschätzt werden können“, verweist Heinz Kiefer, Vorsitzender des Stadtsportverbands auf das Ergebnis der Umfrage.

Dafür haben die meisten Vereine aber auch viel getan: Engagierte Trainer, die ehrenamtlich tätig sind, haben gezeigt, dass sie Möglichkeiten finden, um mit ihren Sportlern in Kontakt zu bleiben. Dafür würden Online-Angebote ins Leben gerufen, um so eine Plattform zu schaffen, die zwar kein Ersatz für die Gemeinschaft beim Sport vor Ort, aber eben besser als nichts ist. Denn nur 9 Prozent des normalen Angebotes konnte online angeboten werden.

Dennoch bleiben die Probleme nicht von der Hand zu weisen: Mitgliederzahlen sinken. So musste ein Verein sogar die Kündigungen von 135 Mitgliedern annehmen. Diese Sorge spiegelt sich auch in der Umfrage: Fast 54 Prozent der Vereine sehen den Mitgliederrückgang als größtes Problem der Pandemie. Dazu kommen zusätzliche Ausgaben für Hygienemaßnahmen und die Ungewissheit, wo es Hilfe gibt. Denn 3/4 der Vereine fühlen sich von der Stadt nicht gut informiert.

Unglücklich zeigten sich leider 75 Prozent der Vereine über die Kommunikation mit der Stadt. Konkret wird bemängelt, dass es keine Unterstützung bei der Erstellung der Hygienekonzepte gegeben habe. Zu Beginn der Pandemie habe es an eindeutigen, umsetzbaren und transparenten Informationen oder klaren Vorgaben gefehlt. Auf Nachfrage des Top-Kuriers konnte das im Rathaus nicht ganz nachvollzogen werden. Aus dem Presseamt heißt es: „Die Stadt Jüchen befindet sich seit Beginn der Pandemielage im engen und intensiven Austausch mit dem Stadtsportverband. Die Ergebnisse dieser Gespräche wurden absprachegemäß über den Stadtsportverband, auch im Namen der Stadt Jüchen, an die städtischen Vereine übermittelt.“

Trotz Kampagnen, digitalen Angeboten und einer hoffentlich baldigen — wenn auch eingeschränkten — Normalität wird es wohl noch dauern, bis sich die Mitgliederzahlen wieder normalisieren. „Aber das geht eben nur, wenn Corona keine Gefahr mehr ist. Bis dahin ist die Zukunft der Sportvereine ungewiss. Der Sport muss insgesamt (Outdoor und Indoor) wieder die Möglichkeit bekommen, seinen Beitrag zur Gesunderhaltung der Menschen zu leisten“, so der Stadtsportverband zu den Erkenntnissen aus seiner Umfrage.

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