„Das Osterfest ist etwas entspannter als das Weihnachtsfest“ So feiert Pfarrer Ulrich Clancett das Osterfest
Jüchen · Wie feiert Ulrich Clancett, leitender Pfarrer der Gemeinschaft der Gemeinden Jüchen, Ostern? Was gehört neben den Osterfeierlichkeiten in der Gemeinde für ihn dazu? Das hat er dem Top-Kurier in einem Gastbeitrag verraten.
Das Osterfest ist für mich als katholischer Pfarrer etwas entspannter als das Weihnachtsfest. Das liegt nicht an den Gottesdiensten – die sind eher etwas zahlreicher und außergewöhnlicher in ihren Abläufen. Es sind die Äußerlichkeiten, die zu Ostern nicht ganz so aufwendig sind: Kein Krippenbau, keine Tannenbäume, keine großen Dekorationen...
Und doch ist das Osterfest immer etwas ganz Besonderes – vielleicht auch deshalb, weil man sich durch die fehlenden Äußerlichkeiten mehr auf den eigentlichen Kern besinnen kann; das ist natürlich mit Arbeit verbunden. Dabei beginnen die Osterfeiern eigentlich schon mit dem Sonntag vorher, dem Palmsonntag.
Am Gründonnerstag dann steht das Letzte Abendmahl im Mittelpunkt, das Jesus mit seinen Jüngern gefeiert hat. Am Karfreitag feiere ich mit den Christinnen und Christen das Gedächtnis des Leidens und Sterbens Christi. Seit Messdiener-Zeiten für mich der eindrucksvollste Gottesdienst des ganzen Jahres. Am Samstag dann werden vormittags die letzten Vorbereitungen für die eigene Osterfeier getroffen. Abends dann die Feier der Osternacht: Langsam erstrahlt die Kirche im Glanz unzähliger Kerzen und es werden die unglaublichen Geschichten Gottes mit seinem Volk neu erzählt.
Nach zwei Gottesdiensten am Ostersonntag geht es in meine Nettetaler Heimat nach Lobberich, wo dann ein gemütliches Mittagessen mit meiner Familie auf dem Programm steht – und natürlich die obligatorische Oster-Kaffeetafel. Am Ostermontag dann gibt es morgens zunächst wieder zwei Gottesdienste in Jüchener Gemeinden, am frühen Abend dann feiere ich noch einen Gottesdienst in der ganz besonderen Atmosphäre der „Alten Kirche“ in meiner Heimat Lobberich.
Ulrich Clancett
