Zum Schuljahr 2026 soll Neubau fertig sein Wichtiger Schritt für Zukunft der GGS Jüchen

Jüchen · „Wer will fleißige Handwerker sehn, der muss in unsre Schule gehen!“ schallte es am Montag durch die Straße „In den Weiden“. Damit eröffneten Schüler feierlich das Richtfest des Erweiterungsbaus der Gemeinschaftsgrundschule (GGS) Jüchen.

Das Richtfest des Erweiterungsbaus ihrer Grundschule eröffneten einige Schüler mit einer eigens umgedichteten Version von „Wer will fleißige Handwerker sehn“.

Foto: Kurier Verlag GmbH/Daniela Furth

Dass die Handwerker in den vergangenen Monaten fleißig waren, berichteten die Schüler unisono auf Nachfrage von Bürgermeister Harald Zillikens. Immerhin konnten sie hautnah mitverfolgen, wie der Erweiterungsbau unmittelbar am bestehenden Schulgebäude nach und nach in die Höhe wuchs. Vom aktuellen Stand konnten sich Gäste aus Verwaltung, Politik und mehr beim Richtfest im Rohbau, dessen Abnahme diesen Juni erfolgte, selbst ein Bild machen.

Lange wurde auf den Ausbau der GGS Jüchen zu einer modernen, vierzügigen Gemeinschaftsgrundschule mit einer offenen Ganztagsschule hingearbeitet. Der erste Vorentwurf des Bauprojekts wurde im Bauausschuss im Januar 2023 vorgestellt. Grundlage bildete der Ratsbeschluss zum Schulentwicklungsplan im März 2022. Die Baugenehmigung wurde schließlich im Juli 2024 erteilt. „Wir sind mit einer kleinen Bauverzögerung gestartet“, berichtet der Bürgermeister, der Sicherungsarbeiten am Bestandsgebäude als Grund für den Verzug nannte. So startete der Generalunternehmer im Oktober 2024 mit dem ersten Bauabschnitt.

Von links: Sabine Janclas (Stadt Jüchen), Michael Schnitzler (Florack Bauunternehmung GmbH, Heinsberg), Janine Ollig (stellv. Schulleiterin GGS Jüchen), Bürgermeister Harald Zillikens, Rolf Schmidt (Stadt Jüchen), Katja Ridderbusch (Schulleiterin GGS Jüchen), Andreas Reske (Stadt Jüchen) und Heinz Berger (berger architekten GmbH, Grevenbroich).

Foto: Stadt Jüchen

Das neue zweigeschossige Erweiterungsgebäude inklusive Untergeschoss schafft dringend benötigte Räume für den Schulbetrieb und die Ganztagsbetreuung, die künftig bis zu 90 Prozent der Schüler offensteht. Denn nach dem Ganztagsförderungskonzept haben ab August 2026 alle Erstklässler einen Rechtsanspruch auf ganztägige Bildung und Betreuung. In den Folgejahren erweitert sich der Anspruch auf die Klassen zwei bis vier stufenweise, sodass ab dem Schuljahr 2029/30 allen Grundschülern eine Ganztagsbetreuung zusteht.

Im Fokus des Erweiterungsbaus stehen flexible Unterrichtsräume, die sowohl für den regulären Unterricht als auch für die Ganztagsnutzung ausgelegt sind. Im ersten Bauabschnitt entstehen unter anderem eine Mensa mit multifunktionaler Nutzung (die auch als Aula dient), eine Ausgabeküche, acht neue Unterrichtsräume sowie mehrere Differenzierungsräume unterschiedlicher Größe, spezielle Räume für den Offenen Ganztag, Lehrerzimmer sowie Büro- und Verwaltungsräume und Besprechungsräume sowie Nebenräume für Lager und Technik. Ein besonderes Highlight wird die neu errichtete offene Pausenhalle mit einer Glaseindeckung, die mit transluzenten Photovoltaik-Modulen ausgestattet wird, sein. Die Heizung erfolgt mittels umweltfreundlicher Luft-Wärmepumpe, unterstützt von einer Photovoltaikanlage mit eigenem Speicher.

Der neue Erweiterungsbau schafft dringend benötigte Räume für den Schulbetrieb und die Ganztagsbetreuung.

Foto: Kurier Verlag GmbH/Daniela Furth

Der Ausbau der GGS ist Teil des größten Schulbauprojekts der Geschichte der Stadt Jüchen, zu dem unter anderem auch der Erweiterungsbau des Gymnasiums Jüchen (wir berichteten) gehört. Gut 80 Millionen Euro werden in den nächsten Jahren in die Schullandschaft investiert. Die Gesamtkosten für das Projekt an der GGS Jüchen belaufen sich auf rund 12,8 Millionen Euro. Die Baumaßnahme erfolgt mit einer Förderung im KfW-Programm „Klimafreundlicher Neubau Nichtwohngebäude von Kommunen“ in Höhe von 194.100 Euro. „Mit dem Erweiterungsbau haben wir bewusst in die Zukunft und die Bildungslandschaft unserer Kinder investiert. Es wird eine zukunftsfähige Lernumgebung geschaffen, die den Bedürfnissen der Schüler gerecht wird und gleichzeitig hohe ökologische Standards erfüllt“, meint Bürgermeister Harald Zillikens zuversichtlich.

Nachdem die erste Bauphase mit einer Verzögerung startete, hofft Bürgermeister Harald Zillikens nun, dass der Zeitplan eingehalten werden könne. Denn der Druck sei groß, dass der Erweiterungsbau bis zum Schuljahresbeginn 2026 fertig werde.

Die Fertigstellung des ersten Bauabschnitts ist für August 2025 geplant. Die weiteren Bauabschnitte mit umfangreichen Erweiterungen und Sanierungen, unter anderem werden der Verwaltungstrakt und die Toiletten des Bestandsgebäudes abgerissen, sind bis März 2027 terminiert.