400 Kilometer mit knapp 6.000 Höhenmetern Robin Pesch fährt einmal mit dem Rad um Mallorca

Hochneukirch/Mallorca · Ein sportliches Abenteuer der besonderen Art hat Robin Pesch auf der Baleareninsel gemeistert. Um 3.46 Uhr morgens brach der 33-Jährige zur Rundtour um Mallorca auf – eine Strecke von rund 400 Kilometern mit knapp 6.000 Höhenmetern. Nach 15 Stunden und 48 Minuten Fahrzeit erreichte er wieder den Startpunkt in Port de Pollença und schrieb damit eine weitere sportliche Erfolgsgeschichte.

In 15 Stunden und 48 Minuten fuhr Robin Pesch seine Mallorca-Rundtour.

Foto: Robin Pesch

Begleitet wurde Robin Pesch von seinem Vater, der ihn auf einem Roller die Route begleitete. Die ungewöhnliche Begleitung gewann gleich zu Beginn des Projekts Aufmerksamkeit: Ein Familienduo im dichten Morgendunst, das sich der Herausforderung stellte.

Die ersten Abschnitte der Rundtour führten durch das bekannte Berggebirge Serra de Tramuntana im Nordwesten Mallorcas. Einsame Anstiege zum Cap Formentor, Coll de Femenia oder dem Coll dels Reis wurden von wilden Bergziegen begleitet. Die Route führte überwiegend über Nebenstrecken und bergige Passagen, die Mallorca-typisch sind: enge Anstiege, lange Abfahrten und atemberaubende Ausblicke auf Meer und Küstenlandschaften. Um die Mittagszeit erreichten die Temperaturen über 40 Grad in der Sonne. Hitze, Berge, Einsamkeit, Ausdauer und pure Leistung – all das, was Robin Pesch so liebt und wofür er so brennt.

Ohne Leistungsabfall und ohne Zwischenfälle erreichte das Familienduo um die Mittagszeit Palma. Nach vielen Stop-and-Go-Pausen im dichten Stadtverkehr ging es weiter über den Ballermann in den Südosten, über Sa Penya in den Nordosten knapp vor Cala Rajada. Nun musste nur noch die Nordküste auf der Schnellstraße überquert werden. Über Alcúdia ging es zurück zum Startpunkt. Laut Insidern handelt es sich um eine der härtesten Solo-Rundfahrten, die auf der Insel zu bewältigen ist, insbesondere wegen der Hochsommer-Temperaturen. Pesch habe sich die nötige Vorbereitung nicht nehmen lassen: Ausdauer- und Krafttraining gehören zur täglichen Routine.

Bedanken möchte sich Pesch ganz besonders bei seinem Vater, der ihm während des Abenteuers immer den Rücken freihielt. Gerade in den Morgen- und Abendstunden im Dunkeln gab es ihm eine große Sicherheit: „Mir ist erneut klar geworden: Es bedarf nicht Tausender Follower auf Instagram und Co. – wahres Glück ist, den Moment mit einem besonderen Menschen zu teilen.“

Doch warum eigentlich eine 400 Kilometer Runde um Mallorca radeln? Robin Pesch hatte sich im Sommer 2024 beim Trail Run den Mittelfuß gebrochen. Nach einer langen Pause konnte er sich im australischen Sommer besonders auf dem Rad verbessern. Im Dezember absolvierte er eine 300 Kilometer lange Radstrecke unter 10 Stunden und war wieder in Top-Form.

Anfang des Jahres stand die australische Rad-Meisterschaft für Robin Pesch an. In der Spitzengruppe erlebte er bei einer Abfahrt mit 70 km/h einen schweren Unfall, bei dem er sich mehrfach überschlug und mit totalem Blackout im Krankenhaus aufwachte. Glück im Unglück: Gehirnerschütterung, mehrere Prellungen und ein gebrochener Ellenbogen. Nach einem langsamen Wiedereinstieg in den Leistungssport folgte nach einem halben Jahr die 400 Kilometer Herausforderung. „Hinfallen können wir alle – die Frage ist, wie wir darauf reagieren. Immer wieder aufstehen, niemals aufgeben.“ Man darf gespannt sein, welche extremen Abenteuer der Sportler noch erleben wird.