Neuer Stadtteil auf 56 Hektar der rekultivierter Tagebaulandschaft Rahmenplan für den „Stadt-Teil der Zukunft Jüchen-Süd“

Jüchen · Der Zweckverband LANDFOLGE Garzweiler hat gemeinsam mit der Stadt Jüchen den Rahmenplan für den „Stadt-Teil der Zukunft Jüchen-Süd“ präsentiert. Der neue Stadtteil wird auf einer Fläche von insgesamt fast 56 Hektar in der rekultivierten Tagebaulandschaft südlich der Autobahn 46 für bis zu 3.000 Menschen geplant. 20 Hektar hiervon sind für die städtebauliche Entwicklung vorgesehen.

Präsentierten gemeinsam der Öffentlichkeit den Rahmenplan für den Stadt-Teil der Zukunft Jüchen-Süd (von links): Henry Frenzel und Gerda Seidelmann vom Octagon Architekturkollektiv, Marcel Tröger von Studio Erde, Jüchens Bürgermeister Philipp Sieben, Saskia Schrade von der Stadt Jüchen sowie Volker Mielchen, Zweckverband LANDFOLGE Garzweiler.

Foto: Zweckverband LANDFOLGE Garzweiler

Der Rahmenplan entstand aufbauend auf einem städtebaulichen Wettbewerb in Zusammenarbeit mit den federführenden Büros Octagon und Studio Erde. „Nach vielen Jahrzehnten Tagebau haben wir nun die Chance, auf neu gewonnenen Flächen die Entwicklung unserer Stadt voranzutreiben. Wir können die Entstehung des neuen Stadtteils parallel zur Rekultivierung der neuen Landschaften gestalten – Hand in Hand. Das ist in dieser Dimension einzigartig“, so Jüchens Bürgermeister Philipp Sieben bei der öffentlichen Präsentation des Plans. Das Projekt solle gemeinsam mit den Planungen für den Bahnhof und das Bahnhofsumfeld einen Entwicklungsschub für die Stadt bringen.

Nach dem Ende des aktiven Tagebaus wird in unmittelbarer Nähe von Jüchen einer der größten Seen Deutschlands entstehen. Das werde auch die Lebensqualität von Jüchen-Süd in den kommenden Jahrzehnten prägen, betont Volker Mielchen, Geschäftsführer des Zweckverbands LANDFOLGE Garzweiler: „Der Strukturwandel im Rheinischen Revier braucht auch neue städtebauliche Entwicklungen, vor allem in Bahnhofsnähe entlang der gestärkten S-Bahn-Verbindungen. Dabei muss ein neuer Stadtteil für die 2030er-Jahre und danach bereits heute die Zukunft planerisch vorwegnehmen. Klimaneutralität und der Kreislaufgedanke stehen dabei im Zentrum. Ein erster Teilabschnitt soll als IGA-Quartier einer der Hauptstandorte im Konzept der Internationalen Gartenausstellung 2037 sein.“ In diesem IGA-Quartier könnten bereits 330 neue Wohneinheiten entstehen. Insgesamt sind im Rahmenplan mehr als 1.200 Wohneinheiten vorgeschlagen, bei einem Anteil von rund 25 Prozent für Gewerbeflächen, ergänzt um öffentliche Infrastruktur und großzügige Grünflächen.

Der neue Stadtteil soll eine durchmischte Sozialstruktur haben und in fußläufiger Nähe zum Bahnhof von Jüchen entstehen. Als Stadtteil der kurzen Wege soll Raum für eine gemischte Nutzung mit dem Fokus auf der Schaffung von Wohnraum und Dienstleistungsgewerbe entstehen. Der Gedanke einer geschlossenen Kreislaufwirtschaft drückt sich in verschiedenen Elementen der Planung aus. Das gilt beispielsweise für das Energiekonzept mit regenerativer Energieerzeugung, -speicherung und -verbrauch für das Quartier und im Quartier selbst. Das gilt auch für die Verkehrsführung und die gesamte Planung auf dem Areal: Im letzten Entwicklungsschritt wird Jüchen-Süd dem Entwurf folgend vier Quartiere umfassen, die ein „Innovationsboulevard“ mit vier zentralen Garagen und einem Shuttlebus-System miteinander verbindet.

Das Projekt wurde bereits Ende des Jahres 2022 unter Federführung des Zweckverbandes LANDFOLGE Garzweiler gestartet. Der städtebaulich-freiraumplanerische Rahmenplan stellt die Weiterentwicklung des Siegerentwurfs aus dem bundesweiten Wettbewerb vom Sommer 2023 dar. Unter www.landfolge.de/juechen-sued finden sich weitergehende Informationen.