Alles ist vorbereitet: „Kunst: Schau! Fenster.“ – Jury schöpfte aus dem Vollen

Grevenbroich · Die Aktion der „Kunst: Schau! Fenster.“ geht heuer in die vierte Runde. Wieder stellen viele bekannte Künstler aus der Stadt Arbeiten in den Schaufenstern der Innenstadt aus. Neu in diesem Job: Das Publikum bekommt in den Geschäften Stimmkarten und entscheidet damit über einen mit 500 Euro dotierten Kunst-Preis.

Bärbel Valeska Andrees-Conrad und Ulrike Oberbach freuen sich auf die Kunstwerke in den Schaufenstern.

Foto: KV./Gerhard P. Müller

Eine Jury entschied, wer von den zahlreichen Bewerbern zum Zuge kommen wird. Dabei ging es natürlich nicht ums „Gefallen“, sondern um die Vita, die Ausbildung, vorherige Ausstellungen und wie die rezensiert wurden. Rund ein Dutzend Bewerber musste abgelehnt werden.

29 Künstler und drei Galerien/Künstlergruppen zeigen Arbeiten. Los geht es am 28. Juni und die Werke sind bis zum 31. Juli zu bewundern. Die Schirmherrschaft hat Bürgermeister Klaus Krützen übernommen, der am 26. Juli auch den Kunstpreis überreichen wird.

Helmut Coenen zeigt Fotos aus der Gartenstadt.

Foto: Coenen

Ort der Übergabe ist die „Galerie Team Geuer“. Und das mit gutem Grund, denn Geuer stellt allen teilnehmenden Künstlern in seinen Räumlichkeiten zusätzlichen Platz zum Präsentieren eines Kunstwerkes zur Verfügung, so dass der interessierte Grevenbroicher alle Teilnehmer auch auf einen Blick erleben kann, unterstreichen Ulrike Oberbach und Bärbel Valeska Andrees-Conrad von „Grevenbroich handelt“ nachdrücklich.

Nicht alle Mitgliedsgeschäfte bekommen dabei Kunst in ihre Schaufenster, dafür kommen aber auch Nicht-Mitglieder zum Zuge. Der Grund ist einfach: „Nicht alle Schaufenster eignen sich, um dort Kunst zu präsentieren“, betont Oberbach. Manche sind zu eng, zu voll oder zu „zugeklebt“.

Das ist übrigens auch der Grund, warum CDU und „Mein Grevenbroich“ mit ihren Geschäftsstellen leer ausgehen. Die SPD wird ihr Schaufenster leer räumen, um dort Platz für die „Lebenshilfe“ zu schaffen, deren Schützlinge sich ebenfalls der Öffentlichkeit präsentieren wollen.

Dass die Kunst in den Schaufenstern ankommt, das wissen die beiden Frauen bestens aus den vergangenen Jahren: „Die Leute verweilen vor den Fenstern, lassen die Arbeiten auf sich wirken“, sagt Ulrike Oberbach. Und Bärbel Valeska Andrees-Conrad: „Viele sehen sich die Bilder sehr interessiert und von allen Seiten an.“

Schließlich schiebt sie lachend nach: „Die Bilder dürfen übrigens auch gekauft werden“. Sie selbst habe im vergangenen Jahr Arbeiten von Anton Lenze gekauft.

Janne Gronen ist an der Bahnstraße zu sehen.

Foto: RP/Kunst in der Apsis

Wichtig zu wissen: Ansprechpartner für Kaufinteressierte sind nicht die ausstellenden Geschäfte, sondern die Künstler selbst. Kontaktdaten sind in den Schaufenstern zu sehen oder können in den Geschäften nachgefragt werden.

Natürlich dürfen auch in diesem Jahr die „Kunst: Schau! Fenster.“-Spaziergänge nicht fehlen. Am 5. Juli und am 26. Juli geht es um 14 Uhr los. Am 16. Juli ist Beginn erst um 18 Uhr. Treffpunkt ist jeweils der Synagogenplatz und Endstation die „Galerie Team Geuer“.

Das Besondere: Zu diesen „Kunst: Schau! Fenster.“-Spaziergängen stoßen auch immer wieder Künstler hinzu, die man so gut kennenlernen könnte. „Sie erklären zum Teil auch ihre Werke“, strahlt Ulrike Oberbach regelrecht.

Schließlich schiebt sie nach: „Wir haben eine sehr reiche Kunstszene hier in Grevenbroich.“ Reich an Künstlern. Reich an Stilrichtungen. Reich an Qualität. Diesen Reichtum den Grevenbroichern klar zu machen, die (als gute Deutsche) liebend gern moppern und schimpfen, sei einer der Beweggründe für die Aktion „Kunst: Schau! Fenster.“, die spätestens jetzt in ihrem vierten Jahr zu einer echten Tradition geworden ist. „Alles, was die Innenstadt belebt, ist gut“, resümiert Bärbel Valeska Andrees-Conrad.