Bunt, erfolgreich und immer wieder neu, so ist der TV Jahn

Turnen, segeln, schwimmen. Dies ist nur eine kleine Auswahl der Sportarten, die einer der ältesten Vereine der Stadt zu bieten hat. Die Rede ist vom TV „Jahn“ Kapellen, der nun mehr schon seit 113 Jahren besteht und mit der Begeisterung für Sport nach wie vor zahlreiche Menschen ansteckt.

 Hier die Kleinsten, die in der Saison 2018/2019 als neu gegründete Badminton-Mannschaft auf Anhieb die Staffelmeisterschaft ungeschlagen erreicht haben.

Hier die Kleinsten, die in der Saison 2018/2019 als neu gegründete Badminton-Mannschaft auf Anhieb die Staffelmeisterschaft ungeschlagen erreicht haben.

Kapellen. Um genau zu sein, sind es um die 1.800 Mitglieder, die sich in 22 verschiedenen Abteilungen körperlich betätigen. Trotz dieser großen Mitgliederanzahl ist der Verein familiär geblieben. „Unser Ziel ist nicht der Massensport, sondern auch Nischensport! Jede Sportart ist wichtig und wir wollen möglichst viele Bevölkerungsgruppen ansprechen“, erklärt Axel Schlüter.

So ist es auch kleineren Gruppen wie dem Thai-Chi-Softball-Team, das nur zehn Mitgliedern umfasst, auch möglich ihre Sportart zu spielen. Weitere besondere Angebote sind das Segeln, Baseball oder auch der Behindertensport.“

„Die Segelabteilung umfasst 140 Mitglieder“, erzählt er stolz. „Wer Interesse und Spaß an diesem Sport hat, kann bei uns in Neuss-Norf am Wassersportzentrum die Theorie und Praxis für den Segelschein absolvieren. Man muss also gar nicht bis ans Meer fahren um Segeln zu lernen.“ Das Clubhaus befindet sich jedoch in Ophoven bei Belgien. Dort stehen den Segelbegeisterten die fünf eigenen Boote zur Verfügung.

Doch auch die anderen Sportarten finden begeisterte Anhänger: „Kapellen Turtles“, so heißen die Baseballspieler, die mit 60 Mitgliedern und drei Teams ebenfalls Teil des TV „Jahn“ Kapellen sind. So gibt es einmal die Jugendmannschaft, das Herren-Team und eine gemischte Fun-Mannschaft. „Die Abteilung besteht nun schon seit mehr als 30 Jahren und ich möchte ihr ein besonderes Lob für ihre durchgehende öffentliche Präsenz aussprechen“, lobt Schlüter.

Für weitere Vielfalt sorgt das umfangreiche Turnangebot des Vereins: So lässt sich dieses in fünf weitere Untergruppen gliedern. Eine davon ist das Kunst- und Geräteturnen. Zu dieser Abteilung gehört das Team der „Tvjahntastischen“, die sich 2018 beim deutschen Turnfest in Berlin aufgrund ihrer Leistung für die diesjährige „Weltgymnaestrada“ in Österreich qualifizieren konnten.

Einen weiteren Bestandteil der Turnabteilung bildet die neuste Eltern-Kind-Gruppe „Purzelbäumchen“. „Dieses Projekt ist eine persönliche Herzensangelegenheit“, erklärt Axel Schlüter. „Hierbei geht es um die Vorbereitung der ganz Kleinen, damit sie irgendwann hoffentlich unseren Verein unterstützen können“.

Teilnehmen können Kinder im Alter von sechs Monaten bis drei Jahren. „Dieser Kurs wird nun schon seit eineinhalb Jahren gut angenommen“, freut sich der Vizepräsident. Doch er weiß: „Das haben wir alles den Übungsleitern zu verdanken. Sie sind es, die Vorschläge für neue Kurse machen. Natürlich kann leider nicht jede Idee umgesetzt werden, aber wenn wir nach einem Probelauf merken, dass das Programm gut angenommen wird, nehmen wir gerne neue Angebote auf.“

„Ich war schon immer im Verein“, erinnert sich Schlüter zurück. „Mit acht Jahren begann ich Handball zu spielen. Damit hörte ich 2001 auf und kam dann 2002 durch meinen Sohn an den Verein und zum Badminton spielen.“ Doch als Vizepräsident weiß er auch um die Probleme des Vereins: „Uns fehlt der Nachwuchs! Es wird jedes Jahr schwieriger, neue Mitglieder zu finden“. Ein weiteres Problem sind die anfallenden Kosten, wie zum Beispiel für das Hallenbad in Neukirchen, welches 1990 vom TV Jahn übernommen wurde. Hier betätigen sich nicht nur die Schwimmer des Vereins, sondern auch die Mitglieder der Fitness-Abteilung. Durch eine Schließung wären also gleich zwei Gruppen betroffen. Diese sollte eigentlich bereits erfolgen, wurde jedoch vorerst (bis 2024) verhindert. „Was danach passiert, können wir noch nicht sagen“, bemerkt der Vizepräsident bedenklich.

Und auch bei den Zukunftswünschen bleibt Schlüter bescheiden: „Leider sind viele Wünsche unrealistisch, aber natürlich hätten wir gerne längere Hallenzeiten, mehr Mitglieder und ein kleines bisschen mehr Popularität.“ Trotzdem ist er sehr stolz auf den TV Kapellen und erklärt, was den Verein von anderen unterscheidet: „Unsere Vielfältigkeit ist einzigartig und auch die Tradition und das Miteinander beeindrucken mich immer wieder. Es wurde noch nie ein Streit nach außen getragen. Gibt es mal Meinungsverschiedenheiten, dann werden diese immer innerhalb der Gruppe geklärt.“ Infos auf der Internetseite des Vereins unter www.tvj.de.Schurig

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