1. Grevenbroich

DGB zum Fachkräftebedarf im Rhein-Kreis: Arbeit attraktiver gestalten​

DGB zum Fachkräftebedarf im Rhein-Kreis: : Arbeit attraktiver gestalten

„Trotz unsicherer wirtschaftlicher Aussichten und Rezessionsgefahr steigt der Bedarf an Fachkräften im Rhein-Kreis und in der Region. Viele Betriebe beklagen hier einen Mangel‘, so Udo Fischer, Vorsitzender des DGB-Kreisverbandes Neuss.

Und weiter führt er aus: „Dieser Mangel lag 2021 laut Fachkräftemonitor der IHK Mittlerer Niederrhein bei rund

25.000 fehlenden Fachkräften. In vielen Branchen ist dieser Engpass hausgemacht, denn tatsächlich gibt es einen Mangel an guter Arbeit, die tariflich bezahlt und sozial abgesichert ist.

Die größten Schwierigkeiten im Rhein-Kreis eine Fachkräftestelle zu besetzen, gab es nach Angaben der „Agentur für Arbeit“ im Jahr 2021 in folgenden fünf Beschäftigungsgruppen:

1. Altenpflege (230 Tage dauert es bis eine Stelle besetzt werden kann!)

2. Gartenbau (210 Tage)

3. Körperpflege (183 Tage)

4. Berufskraftfahrer (181 Tage)

5. Sanitär-, Heizung-, Klimatechnik (175 Tage)

Ursachen für Schwierigkeiten bei der Stellenbesetzung seien Niedriglöhne, ungünstige Arbeitszeiten, Arbeitsintensivierung, viele Überstunden oder Befristungen. Diese würden Fachkräfte abschrecken, vor allem gut ausgebildete Frauen. Könnten diese die Teilzeit- und Minijobs verlassen, gäbe es viel mehr Fachpersonal, ist sich der DGB sicher.

„Von der Politik erwarten wir, vorhandene Reserven für den Arbeitsmarkt zu mobilisieren. Dazu gehören an erster Stelle zügige Maßnahmen zur Stärkung der Tarifbindung, denn tarifliche Bezahlung macht Arbeit attraktiv. Auch muss die Möglichkeit zur sachgrundlosen Befristung abgeschafft werden. Um Geringqualifizierte, Ältere und Menschen mit Migrationshintergrund besser ins Arbeitsleben zu integrieren, brauchen wir mehr Weiterbildung und Qualifizierung. Hier sehen wir die ,Agenturen für Arbeit’ und die ,Jobcenter’ in der Verantwortung. Zudem müssen sich die Unternehmen stärker für familienfreundliche Arbeitsbedingungen und die Politik für den weiteren KiTa-Ausbau engagieren. Eine Region, in der Beruf und Familie gut vereinbar sind, zieht Fachkräfte an“, so Fischer abschließend.

(-ekG.)