Einbruchschutz durch Anwesenheitssimulation Riegel vor! Sicher ist sicherer!

Grevenbroich · Definition "Vorgaukeln": Jemandem etwas so schildern, dass er sich falsche Vorstellungen, Hoffnungen macht. Übertragen auf die Anwesenheitssimulation bedeutet das, Tätern die Hoffnung nehmen, dass niemand zu Hause ist.

Foto: RKN

Am Sonntag werden die Uhren wieder auf die Winterzeit umgestellt. Die so genannte „dunkle Jahreszeit“ beginnt - und damit auch die Hauptsaison für Einbrecher. Kriminelle machen sich den Schutz der Dunkelheit zunutze, um in Wohnungen und Häuser einzubrechen.

Einbrecher suchen gezielt nach Objekten, in denen sich niemand aufzuhalten scheint. So verhindern die Täter den Kontakt mit Bewohnern und verringern das Risiko, entdeckt zu werden.

Sind Wohnungen und Häuser komplett unbeleuchtet, besteht somit eine erhöhte Gefahr, dass die abwesenden Bewohner Opfer eines Einbruches werden. Eine einfache und kostengünstige Möglichkeit, sich davor zu schützen, bieten Zeitschaltuhren und Smart-Home-Systeme.

Mithilfe einer Zeitschaltuhr schalten sich Leuchten im Innen- oder Außenbereich automatisch ein oder aus. Digitale beziehungsweise elektronische Zeitschaltuhren bieten wechselnde Zeitfenster (Wochentage, Uhrzeiten) zur Simulation, sie stellen oftmals automatisch von Sommer- auf Winterzeit um.

Moderne Zeitschaltuhren nutzen eine sogenannte Astrofunktion. Das bedeutet, sie berücksichtigen den Zeitpunkt des Sonnenuntergangs, schalten das Licht erst bei Dunkelheit ein und passen sich dadurch automatisch an die wechselnde Jahreszeit an.

Es sollten aber nicht nur kleine Dekorationslampen, sondern nach Möglichkeit auch Stand- oder Deckenleuchten geschaltet werden, sodass Langfingern ein realistischer Eindruck einer Anwesenheit vermittelt wird.

Des Weiteren können so genannte „Fernsehsimulatoren“ den Eindruck erwecken, dass jemand zu Hause ist. Hier ist zu beachten, dass das eigentliche TV-Gerät von außen nicht einsehbar sein sollte. Es bietet sich deswegen an, Simulatoren im Obergeschoss einzusetzen, da höher gelegene Räume meistens nicht direkt einsehbar sind.

Zeitschaltuhren können ebenfalls bei Rollladen oder Jalousien eingesetzt werden, das Funktionsprinzip ist identisch mit den Schaltuhren für die Beleuchtung.

Die aufwendigere und kostenintensivere Art der Anwesenheitssimulation ist eine „Gebäudeautomation“, zum Beispiel ein Smart-Home-System. Dieses bietet jedoch auch mehr Möglichkeiten als nur die reine Anwesenheitssimulation, da weitere Komfort- und Sicherheitsoptionen im Gebäude integriert sind.

Beispiel:

Über ein solches System lassen sich Lichter nacheinander in einzelnen Räumen schalten, die den Eindruck zu erwecken, dass sich jemand im Haus bewegt; beispielsweise ein Abendessen in der Küche zubereitet, um es anschließend im Wohn- oder Esszimmer zu sich zu nehmen.

Selbst Fernseher oder Radios können über das System angesteuert werden, um Anwesenheit vorzutäuschen.

Jalousien werden morgens nach oben und abends nach unten gefahren, teilweise gibt es auch hierbei Sensoren, die wetter- und dämmerungsabhängig die Jalousien steuern. Auch können Haustechnik und Haushaltsgeräte bis hin zur Alarm- und Videotechnik integriert werden. Die Bedienung erfolgt dann vielfach über eine App am Mobiltelefon und funktioniert so auch von unterwegs.

Wichtig zu wissen: Trotz der Vorteile einer Anwesenheitssimulation sollte immer auch auf einen sinnvollen mechanischen Einbruchschutz geachtet werden. Denn eine Anwesenheitssimulation ersetzt diesen nicht, sondern ergänzt ihn lediglich.

Einbruchhemmende Technik an Fenstern und Türen ist nach wie vor das A und O beim Thema Einbruchschutz!

Viele Einbrüche können durch die richtige Sicherungstechnik und durch richtiges Verhalten, aber auch durch aufmerksame Nachbarn verhindert werden.

Bitten Sie daher Ihre Nachbarn, Freunde und Bekannte um Mithilfe:

- der Briefkasten sollte regelmäßig geleert werden, damit er nicht überquillt, eventuell die Tageszeitung abbestellen

- Weiterleitung des Telefons auf das Handy, falls technisch möglich, die Gegensprechanlage ebenfalls weiterleiten

- Müllbehälter regelmäßig rausstellen lassen und nach Entleerung wieder reinholen lassen

- Zweitwagen des Nachbarn zwischendurch in die Einfahrt stellen

- Blätter und Laub regelmäßig entfernen, damit Zugangsweg und Einfahrt einen gepflegten Eindruck hinterlassen. Im Winter den Schnee an Seite räumen, dies ist auch aus Haftungsgründen sinnvoll.

Empfehlungen, wie Sie sich und Ihr Eigentum wirkungsvoll schützen können, und eine individuelle Beratung erhalten Sie bei Ihrer Kriminalpolizeilichen Beratungsstelle unter der Rufnummer 02131/300-0.

„Unsere Experten vereinbaren gerne einen Termin mit Ihnen. Sie beraten kostenlos und herstellerneutral über Sicherungsmaßnahmen, die aus Sicht der Polizei für Ihr Haus oder Ihre Wohnung sinnvoll und empfehlenswert sind. Wir wollen, dass Sie sicher leben!“, so die Polizei im Rhein-Kreis.

Erreichbarkeit der Technischen Fachberater: Rainer Ippers Martin Gömer Telefon:

02131/300-25518 oder 02131/300-25522

Mail: rainer.ippers@polizei.nrw.de oder martin.goemer@polizei.nrw.de.

(-ekG.)
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