Unterschriftenaktion gestartet Wevelinghovener wollen für ihr „Juwel“ kämpfen

Die Bürger waren sich in der Versammlung am vergangenen Donnerstag einig: Der Spielplatz am Heyerweg – ein „Juwel“, ein „Kleinod“, der „schönste Spielplatz in der ganzen Stadt“, um nur einige der Superlative wiederzugeben – muss erhalten bleiben. Muss gerettet werden. Inzwischen wurde schon eine Unterschriftenliste gestartet. Und man will die politischen Entscheidungsträger nach Wevelinghoven, auf den idyllischen und viel genutzten Spielplatz holen, um Überzeugungsarbeit zu leisten.

 Dieses „Grobkonzept“ stieß bei den Wevelinghovener Bürgern sauer auf. Peter Cremerius und Wolfgang Kaiser (oben) sprachen sich für den Erhalt des Spielplatzes aus.

Dieses „Grobkonzept“ stieß bei den Wevelinghovener Bürgern sauer auf. Peter Cremerius und Wolfgang Kaiser (oben) sprachen sich für den Erhalt des Spielplatzes aus.

Wevelinghoven. Noch ist der Hintergrund allerdings ein wenig vage: Die dortige Realschule soll wie berichtet in die dritte Grevenbroicher Gesamtschule umgebaut werden. Dadurch steigen Raum- und Klassenbedarf (von 27 auf 48). Und auch eine neue Turnhalle muss gebaut werden. Außerdem müssen zahlreiche Lehrer-Parkplätze geschaffen werden.

In der jüngsten Sitzung des Schul-Ausschusses wurde ein erster Architekten-Entwurf vorgestellt, der Turnhalle und Parkplätze im Bereich des bestehenden Spielplatzes und des daneben liegenden Bolzplatzes vorsieht.

Dieses „Grobkonzept“ rief die Bürger auf den Plan. Politik und Verwaltung winkten ab: Dieser erste Entwurf habe noch gar nichts zu sagen; vor einer Entscheidung müssten zum Beispiel die Bebauungspläne geändert werden.

Doch die Bürger geben sich damit nicht zufrieden. Dafür sei der Spielplatz zu wertvoll, zu sehr mit der Gartenstadt verwachsen. Generationen von Kindern hätten in diesem Idyll gespielt, Generationen von Jugendlichen hätten sich im Schatten der schweren, alten Bäume getroffen.

Gegenüber dem Erft-Kurier wiegelte noch am Tag der Versammlung Bürgermeister Klaus Krützen ab: Noch sei nichts entschieden. Wenn aber der Spielplatz der Schulerweiterung weichen müsse, würde natürlich für Ausgleich gesorgt: Ein neuer Spielplatz würde gebaut. „Und bei schnell wachsenden Sorten sind die Bäume in 20 Jahren auch wieder so groß wie heute“, so der Bürgermeister.

Worte, die die Bürger nicht glauben wollten: „Der Spielplatz im Buckau-Gelände ist auch sehr schön. Wer da hin gehen will, der sollte aber nen Sonnenschirm mitnehmen. Bäume gibt es da keine“, mahnte eine Wevelinghovener offenkundige Planungspannen der Stadt an.

Und auch Planungs-Ausschuss-Vorsitzender Wolfgang Kaiser hat inzwischen klar Position bezogen: Schon allein wegen des welligen Verlaufes des Spielgelände-Bodens könne der Platz an anderer Stelle gar nicht wieder nachgebaut werden, machte er gegenüber der Redaktion deutlich.

Damit tritt er der Meinung der FDP bei, die schon in der Bürgerversammlung anwesend war. Und deren Planungsexperte Peter Cremerius deutlich gemacht hatte, dass seine Fraktion sich zu 100 Prozent für den Erhalt des Spielplatzes einsetzen werde.

Während die Bürger als Alternative eine Verlagerung der Turnhalle, der Lehrer- sowie der allgemeinen Parkplätze auf die andere Seite der Landstraße (verbunden mit einer Fußgängerbrücke) ins Gespräch brachten, verwies Wolfgang Kaiser auf das direkt angrenzende Neubaugebiet „An Mevissen – Bauabschnitt 4“. Wenn das komme, könne man sich dort „Optionen“ offenhalten, so sein Kommentar.

Das könnte den Spielplatz retten, würde aber die Verkehrsprobleme speziell vor der Schule noch nicht lösen. (Dazu lesen Sie in der kommenden Ausgabe).-gpm.

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