Eine beachtliche Karriere im Sport Ehrung für Tischtennspieler Jürgen Reuland

Gierath · Der 78-jährige Jürgen Reuland (Tischtennisspieler in der 1. Herren-Verbandsliga-Mannschaft der SG Gierath) ist ein Könner der Extraklasse des kleinen, weißen Spielballs. Er ist ein Meister in der Sportart Tischtennis. Anlässlich der 75-Jahr-Feier gehörte auch Michael Keil, Geschäftsführer des Westdeutschen Tischtennisverbandes, zu den Gästen der Jubiläumsfeier.

Von links: Vorsitzender Heinz Kiefer, Jürgen Reuland, WTT-Geschäftsführer Michael Keil.

Von links: Vorsitzender Heinz Kiefer, Jürgen Reuland, WTT-Geschäftsführer Michael Keil.

Foto: privat

„Wenn jemand auf so eine ereignisreiche und erfolgreiche sportliche Laufbahn zurückblicken kann, fällt es sicher schwer, die absoluten Highlights der Karriere von Jürgen Reuland hervorzuheben“, begann Keil seine Laudatio.

Allerdings hat jeder einmal klein angefangen, so auch Jürgen, der 1945 in Bilk/Düsseldorf geboren wurde, führte Keil weiter aus.

Bereits mit 16 Jahren (1961) wurde Reuland Westdeutscher Jugendmeister, parallel spielte er mit einer Seniorenerklärung für Rot-Weiß Düsseldorf in der Herren Landesliga.

Obwohl Eberhard Schöler (der spätere Deutsche Vizeweltmeister) bei TUSA spielte, entschied sich Reuland (1962) mit 17 Jahren zu einem Wechsel zum PSV Düsseldorf, der heutigen Borussia Düsseldorf. Damals noch in der Oberliga spielend, gelang mit Reuland im zweiten Jahr der Aufstieg in die Bundesliga. Nach sechs Jahren Bundesliga, mittlerweile mit Schöler und Lieck, mit gerade einmal 24 Jahren, beendete Jürgen seinen Bundesligazeit beim PSV Düsseldorf. Er wechselte 1970 zum Bezirksklasse-Verein Naturfreunde Rheydt und führte den Verein bis in die Verbandsliga.

1976 ließ er sich von seinem langjährigen Weggefährten Wilfried Lieck überreden, für den TTC Altena noch einmal in der Bundesliga zu spielen.

Ab 1977 spielte Jürgen unter anderem für Spielverein Rheydt, JTTC Hochneukirch, SV Walbeck, TTC Vanikum, DJK Osterath und heute bei der SG Gierath. In der kommenden Saison kämpft er dann um Punkte im 1. Herren-Verbandsliga-Team der SG und wünscht sich den Klassenerhalt.

Neben den weiter noch hohen sportlichen Ambitionen ist mittlerweile für Jürgen Reuland die dritte Halbzeit genauso wichtig wie ein gutes Mannschaftsergebnis. Oft lachen seine Mitspieler bis weit in den Abend über Jürgens Geschichten und Anekdoten, die niemals zu enden scheinen.

Jürgen Reuland ist ein Mannschaftsspieler, der sich niemals in den Vordergrund drängt, immer ansprechbar ist und mit „jedem eine Partie“ spielt. Dieses Verhalten hat Dank und Anerkennung verdient.

Die größten sportlichen Erfolge in der Übersicht: 1965 Deutscher Meister im Herren Doppel mit Wilfried Lieck, 1966 drei aufeinanderfolgende Einzelsiege in Meisterschaft und Pokal gegen E. Schöler, 1967/68 zweimal Deutscher Mannschaftsmeister mit PSV Düsseldorf, 2006 Senioren-Weltmeisterschaften (60) 3. im Herren Doppel mit W. Lieck und Einzelweltmeister, 2007 Senioren-Europameister (60) mit W. Lieck im Herren Doppel, 2022 Deutscher Seniorenmeister (75), 2023 Westdeutscher Seniorenmeister (75) und Deutscher Seniorenmeister (75) im Einzel und Doppel mit Ernst-Willi Jennessen, der ebenfalls eine Gierather Vergangenheit hat.

Dies alles wäre natürlich so nicht möglich gewesen ohne die familiäre Unterstützung und Akzeptanz seiner Frau Marion.

Auf die abschließende Frage, ob es einen Grund geben würde, ein Meisterschaftsspiel abzusagen, antwortete Jürgen: „Ja, wenn der Arm oder das Bein ab ist!“ Eine Einstellung, die heute leider so nicht mehr allzu oft zu finden ist. Eine bemerkenswerte Einstellung zum Mannschaftssport. In Anerkennung seiner außergewöhnlichen Leistungen verlieh ihm Geschäftsführer Michael Keil die „Goldene Spielernadel“ des Westdeutschen Tischtennisverbandes. Für seine außergewöhnlichen, herausragenden Leistungen zeichnete die SG Gierath ihn mit einem Glaspokal und einer Urkunde aus. Seine Ehefrau erhielt einen Blumenstrauß. Dem ahnungslosen Jürgen Reuland konnte man die Rührung über diese unerwartete Auszeichnung und Ehrung im Gesicht ablesen. Er war erkennbar emotional berührt und freute sich sehr.

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