Countdown zur Kommunalwahl Welche Pläne und Ziele haben die Jüchener Parteien?

Am 14. September ist Kommunalwahl in Nordrhein-Westfalen und auch in Jüchen heißt es dann: Jede Stimme zählt! Gewählt werden die Vertreter für den Kreistag, den Jüchener Stadtrat sowie der Bürgermeister und der Landrat. Den Countdown zur Wahl hat der Top-Kurier zum Anlass genommen, allen zur Wahl zugelassenen Parteien die Chance zu geben, ihre Ideen, Pläne und Ziele für die Zukunft der Stadt Jüchen kurz und knapp vorzustellen.

Am 14. September ist Kommunalwahl.

Foto: Kurier-Verlag GmbH/Julia Schäfer

Bündnis 90 / Die Grünen Jüchen

Da wir der Meinung sind, dass ein günstiges Ticket allein nicht reicht, um die Verkehrswende herbeizuführen, haben wir dies zu einem Schwerpunktthema in unserem Wahlprogramm gemacht. Unter anderem wird ein attraktiver Zeittakt bis nach Jüchen beim Ausbau der S-Bahnlinie nach Köln und die Einrichtung einer Schnellverbindung nach Neuss beziehungsweise Düsseldorf gefordert sowie ein konsequenter Lückenschluss im Radwegenetz inklusive der Einrichtung von Fahrradstraßen. Vieles von dem, was wir dort fordern, bezieht sich zu einem großen Teil auf das ‚Integrative Verkehrskonzept‘, welches die Stadt für die weitere Verkehrsplanung hat erstellen lassen.

Georg Voßmüller, Vorstandssprecher von Bündnis 90 / Die Grünen Jüchen.

Foto: Privat

Auch andere wichtige Themen haben wir im Fokus, wie Klimaschutz (hierzu gehört für uns endlich der Erlass einer Baumschutzsatzung für Jüchen) oder Wohnungsbau (unter anderem solle bei künftigen Bebauungsplänen eine Quote von mindestens 25 Prozent an öffentlich geförderten Wohnungen festgeschrieben werden).

Auch in Bereichen, in denen Jüchen zurzeit auf einem guten Stand beziehungsweise auf dem Weg dahin ist, wie Schulen oder Sportstätten, werden wir darauf achten, nicht nachzulassen und diesen mindestens zu halten.

Insgesamt würde ich nach meiner persönlichen Meinung behaupten, dass dies eines der ambitioniertesten Grünen-Wahlprogramme für Jüchen seit Langem ist.

CDU Jüchen

Gemeinsam möchten wir unsere Stadt mit den Menschen, die hier leben, weiter gestalten.

Im Stadtrat haben wir eine Rekordinvestition in unsere Schulen von 80 Millionen Euro auf den Weg gebracht. Wir stellen somit weiterhin sicher, dass jedes Kind in Jüchen einen Schul- beziehungsweise Kitaplatz hat. Die Schulen haben höchste Priorität und wir werden diesen Schulausbau weiter voranbringen.

Das Thema Sicherheit spielt für uns eine zentrale Rolle. Wir werden ein Sicherheitszentrum in Jüchen entwickeln, an dem Feuerwehr, Polizei und Rettungswesen an einem Ort konzentriert sind. Wir sind stolz, dass wir ein Wahlversprechen bereits vor der Kommunalwahl einlösen konnten: Die neue Rettungswache für Jüchen kommt! Jetzt gilt es, weiter am Ball zu bleiben und auch auf den Neubau der Polizeiwache am gleichen Standort hinzuwirken. Die planungsrechtlichen Voraussetzungen haben wir im Stadtrat verabschiedet. Ebenfalls sind wir sehr stolz auf unsere Feuerwehr. Seit Jahren setzen wir uns für eine ausgezeichnete Ausstattung der Feuerwehr ein, wie der Neubau des Feuerwehrgerätehauses in Hochneukirch beweist. Diesen Weg werden wir auch in den kommenden Jahren weitergehen.

Justin Krönauer, Vorsitzender CDU Jüchen.

Foto: CDU Jüchen

Jüchen hat die beste Sportinfrastruktur im Rhein-Kreis Neuss. Dass das so bleibt, erfordert stetige Investition in unsere umfangreichen Sportanlagen. Diese möchten wir erhalten und mit den Vereinen im Gespräch sein, um den Sport in Jüchen weiter zu stärken. Auch das Brauchtum haben wir bei der Förderung des Ehrenamtes im Blick. In diesem Jahr haben wir die Bürgerschützen- und Heimatvereine bereits an einen runden Tisch eingeladen. Dieses Format werden wir auch nach der Wahl weiter erhalten. Gleiches gilt für die Sportvereine.

Wir setzen auf einen Mobilitätsmix und wollen die verschiedenen Verkehrsträger in unserer Stadt zusammenbringen. Dabei haben wir auch den Ausbau unserer Bahnhöfe im Blick. Durch die erfolgreiche Bewerbung um die Internationale Gartenausstellung 2037 werden die Bahnhöfe barrierefrei ausgebaut. Gleichzeitig wollen wir die Bahnhofsumfelder attraktiv gestalten. Im Zuge der IGA 2037 soll der Busverkehr direkt an den Bahnhof in Jüchen angeschlossen werden.

Die Möglichkeiten, die sich für Jüchens Infrastruktur aus dem Strukturwandel ergeben, zeigt, wie wichtig das Thema für Jüchen ist. Harald Zillikens setzt sich seit Jahren gemeinsam mit der CDU für die Gestaltung Tagebaufolgelandschaft ein.

FDP Jüchen

Die Freien Demokraten Jüchen gehen als starke Gemeinschaft in die Kommunalwahl. Unsere Mitglieder sind tief in Jüchen verwurzelt: Ob im Sportverein, im Schützenwesen oder im sozialen Ehrenamt – wir engagieren uns seit Jahren dort, wo das Herz unserer Stadt schlägt. Wir sind die, die anpacken, wenn Hilfe gebraucht wird. Die Kommunalwahl ist eine Personenwahl – und wir stehen mit unserem Namen und unserer Arbeit für ein modernes, lebenswertes und zukunftsfestes Jüchen.

Zentrale Schwerpunkte unseres Wahlprogramms sind eine starke Bürgerbeteiligung durch ein jährliches Budget für Wunschprojekte, eine digitale Verwaltung mit der neuen „Jüchen-App“ und die Schaffung von 1.000 neuen Wohneinheiten bis 2030. Wir wollen, dass Wohnen bezahlbar bleibt, und setzen auf flexible, unbürokratische Lösungen. Gleichzeitig brauchen wir starke Gewerbeflächen, um Arbeitsplätze zu sichern und neue Unternehmen zu gewinnen.

Marcel Mostert, Stadtverbandsvorsitzender FDP Jüchen.

Foto: Marcel Mostert, Stadtverbandsvorsitzender FDP Jüchen/privat

Mobilität heißt für uns Zukunft: barrierefreie Bahnhöfe, bessere Busanbindungen und moderne Park-&-Ride-Angebote mit Ladeinfrastruktur. Auch die Bildung treiben wir voran – mit modularen Schulbauten und digitaler Ausstattung, damit aus guter Bildung beste Chancen für unsere Kinder werden.

Ebenso wichtig ist uns das Leben im Alter: mit guter medizinischer Versorgung, barrierefreiem Wohnen und einer modernen Rettungswache. Und weil das Ehrenamt das Rückgrat unserer Stadt ist, fordern wir einen „Ehrenamtslotsen“, der Vereine unterstützt und Brücken baut.

Finanzpolitisch stehen wir für Verantwortung und Investitionen in die Zukunft. Steuererhöhungen sind nur denkbar, wenn der Ausbau der Schullandschaft gefährdet wäre. Mit Blick auf Energiewende und Strukturwandel wollen wir, dass Jüchen von Windkraft, der Rekultivierung des Tagebaus und der Internationalen Gartenschau 2037 profitiert.

Die FDP Jüchen ist keine Partei fernab in Berlin – wir sind vor Ort, wir hören zu, wir packen an. Unser Wertekompass bleibt klar: Freiheit, Fortschritt, Verantwortung – für Jüchen, für unsere Heimat.

FWG Jüchen

Wir als Freie Wählergemeinschaft sind frei und unabhängig von jeder Parteidisziplin, da wir nur in Jüchen aktiv sind. Wir orientieren uns daran, was den Bürgern auf der Seele brennt.

Dazu gehören der Umwelt- und Naturschutz. Für jede „vernichtete“ Grünfläche fordern wir Ersatz. Für jeden entfernten Baum sollen mindestens zwei neue Bäume her. Eine uralte herrliche Kastanie in Hochneukirch haben wir zusammen mit dem NABU gerettet.

Gerolf Hommel, Fraktionsvorsitzender Freie Wählergemeinschaft Jüchen.

Foto: Mario Jungheim

Wir wollen das Beste für unsere Schulen und Schüler. Deswegen haben wir Jahre für die Zusammenlegung der Gesamtschule an einem Standort am Jüchener Schulzentrum gekämpft, mehr erforderlichen Klassenraum und den Umzug der zu kleinen Grundschule Hochneukirch in die frei werdenden Räume der gegenüberliegenden Gesamtschule vorgeschlagen. Das alles wird nun nach jahrelangen Diskussionen umgesetzt.

Natürlich kostet das viel Geld, aber es kommt den Kindern und Familien zu Gute. Für die ist es unzumutbar, Kinder auf Schulen in Nachbarstädte schicken zu müssen.

Seit Jahren kämpfen wir für Lärm- und Staubschutz durch den Tagebau, aber auch für eine finanzielle Absicherung von Spätfolgen wie zum Beispiel beim Trinkwasser. Unsere Bürger dürfen dafür nicht zur Kasse gebeten werden. So haben wir auch mit unseren Bürgern erfolgreich gegen eine geplante Landstraße auf Hochneukirchener Gebiet entlang der A46 gekämpft.

Der soziale Wohnungsraum muss ein wichtiges Thema werden, nicht jeder kann ein Haus bauen.

Es bleibt noch viel zu tun und wir wollen uns weiterhin mit Herz und Blut engagieren. Wer uns helfen will, ist herzlich willkommen.

SPD Jüchen

„In Jüchen kannst du auch einen Besenstiel Schwarz anstreichen und bei der Wahl aufstellen: Der wird gewählt.“ Solche und ähnliche Einschätzungen hören wir immer wieder – kein Wunder angesichts der scheinbar festzementierten politischen Verhältnisse in unserer Stadt: Seit Gründung der Bundesrepublik besaß noch jeder Jüchener Bürgermeister das CDU-Parteibuch, und auch im Rat hatte die Partei stets das Sagen.

Als „ewige Opposition“ möchte die Jüchener SPD jedoch nicht in die Geschichte eingehen. Vielmehr plädiert sie als einzige demokratische Kraft nicht für ein „Weiter so!“, sondern für Veränderung. Wir haben uns zum Ziel gesetzt, den Wechsel in unserer Stadt zu schaffen und frischen Wind in die Jüchener Verhältnisse zu bringen – mit neuen Ideen und begabten Köpfen.

Norbert John, Vorsitzender SPD Ortsverein Jüchen.

Foto: SPD Jüchen

Schließlich gehört der Wechsel zur Demokratie und im Wettstreit der Programme und Vorstellungen dürfen auch andere zum Zuge kommen als die, die meinen, sie hätten allein die Wahrheit gepachtet.

Deshalb tritt die SPD Jüchen am 14. September mit einem umfassenden und innovativen Programm vor die Wählerinnen und Wähler. Unser wichtigstes Anliegen: Wir wollen mit allen Menschen in dieser Stadt in den Dialog treten, ihnen auf Augenhöhe begegnen, zuhören und danach entscheiden. Deshalb wollen wir durch Beiräte Beteiligung für Gruppen schaffen, die bisher zu wenig Gehör finden. Wir wollen eine Politik, die nicht länger verwaltet, sondern gestaltet. Die Herausforderungen unserer Zeit brauchen keine Ausreden, sondern klare Entscheidungen und kreative Lösungen.

Aufgaben gibt es schließlich in Jüchen mehr als genug. Der Schulausbau ist in vollem Gang, kostet aber sehr viel Geld – und der städtische Haushalt ist mehr als angespannt. Durch mehr Gewerbe und weitere Fördermittel müssen die Einnahmen wachsen. Ein weiteres wichtiges Anliegen der SPD ist deutlich mehr bezahlbarer Wohnraum – und eine Infrastruktur mit guten Straßen und Radwegen sowie einem funktionierenden öffentlichen Nahverkehr. Hinzu kommen mehr Unterstützung für die lokale Kultur, mehr Raum für Jugendliche, lebendige Ortskerne und vieles mehr.

„Eine Stadt fürs Wir“: Mit diesem Motto legt die SPD Jüchen ihr Wahlprogramm vor, das sie gemeinsam mit ihrem Bürgermeisterkandidaten Philipp Sieben in den kommenden Jahren für die Jüchenerinnen und Jüchener umsetzen will.

Jüchen braucht Veränderung: Wir sind dafür bereit!

Wer sich noch einmal über die drei Bürgermeisterkandidaten für Jüchen informieren möchte, findet die Interviews von Harald Zillikens (CDU), Philipp Sieben (parteilos) und Tobias Hekermann (Die PARTEI) unter folgenden Links:

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