Jahrzehntelanger Einsatz im kommunalpolitisch-gesellschaftlichen Bereich Bundesverdienstkreuz für Karl-Heinz Ehms

Jüchen/Grevenbroich · Bevor sich Hans-Jürgen Petrauschke Ende dieser Woche in den Ruhestand verabschiedete, durfte er in seiner Funktion als Landrat noch einmal eine ganz besondere Auszeichnung verleihen: das Bundesverdienstkreuz am Bande. Diese seltene Ehre wurde Karl-Heinz Ehms zuteil, der sich jahrzehntelang im kommunalpolitisch-gesellschaftlichen Bereich engagierte.

Der geehrte Karl-Heinz Ehms (Mitte) mit seiner Gattin Gerda und Landrat Hans-Jürgen Petrauschke.

Foto: Kurier Verlag GmbH/Daniela Furth

„Es ist ein großer Schatz, wenn Menschen ihre freie Zeit investieren und ihr Herz für das Gemeinwohl durch Tatkraft zeigen. Karl-Heinz Ehms geht hier seit Jahrzehnten vorbildlich und mit großem Engagement voran. Weil dies so ist, wurde er für diese besondere Auszeichnung vorgeschlagen“, brachte es Hans-Jürgen Petrauschke in seiner Laudatio auf den Punkt.

Karl-Heinz Ehms kann mit seinen 80 Jahren auf große und vor allem vielfältige Verdienste zurückblicken. Besonders beeindruckend ist sein politisches Engagement für die Menschen in Jüchen und im Rhein-Kreis Neuss. Von 1975 bis 2020 – mit einer Unterbrechung von 1989 bis 1994 – war er für die CDU Ratsherr im Jüchener Rat. Von 2004 bis 2020 war er zudem Mitglied des Kreistags. In Jüchen war er darüber hinaus von 1999 bis 2004 dritter stellvertretender Bürgermeister und von 2004 bis 2009 zweiter stellvertretender Bürgermeister. „Ich habe fünf Bürgermeister und zwei Gemeindedirektoren verschlissen, das ist schon eine Leistung“, lacht der Geehrte.

„Vielleicht hat ihm seine berufliche Tätigkeit als selbstständiger Bäckermeister ein gutes Rüstzeug für sein Engagement in der Politik mitgegeben“, schmunzelte der Landrat, „für beides braucht es Fleiß und Wissen, wie man aus einzelnen Zutaten etwas Gutes schafft. Dabei kommt es auch auf Fingerspitzengefühl an.“ Fingerspitzengefühl hat Karl-Heinz Ehms beispielsweise als Mitglied des ersten Stadtrats nach der Kommunalen Neugliederung beweisen müssen. Denn ab 1975 war er mit seinen Ratskollegen maßgeblich an der politischen und strukturellen Neuordnung der damaligen Gemeinde Jüchen beteiligt. Für dieses Engagement wurde er im Sommer auch von der Stadt Jüchen geehrt.

Während seiner jahrzehntelangen kommunalpolitischen Tätigkeit war Karl-Heinz Ehms in fast allen Fachausschüssen tätig. Mehrere Wahlperioden war er Vorsitzender und stellvertretender Vorsitzender des Kultur- und Partnerschaftsausschusses. Hier lag auch der Schwerpunkt seines Wirkens: Der Ausbau der Städtepartnerschaft mit Leers in Frankreich lag ihm besonders am Herzen. Zudem war er 2001 Gründungsmitglied des Jüchener „Partnerschaftskomitees“, dem er heute noch als Beisitzer angehört und dessen Vorsitzender er von 2006 bis 2008 war.

Karl-Heinz Ehms ist nun stolzer Träger des Bundesverdienstkreuzes am Bande.

Foto: Kurier Verlag GmbH/Daniela Furth

Doch nicht nur in diesem Rahmen setzte sich der Geehrte für Völkerverständigung ein. Im „Türkisch-Deutschen Freundeskreis Jüchen“ engagierte er sich als Vorstandsmitglied für Toleranz, Respekt und für einen regen Kulturaustausch. Außerdem war er Mitgründer des „Tamilisch-Deutschen Freundeskreises“ und unterstützte maßgeblich bei der Realisierung des Hindu-Tempels „Sri Navasakthi Vinayaga“r in Hochneukirch.

Auch im Schützenwesen kann Karl-Heinz Ehms auf Beachtliches zurückblicken: Seine Schützenkarriere beim Spiel- und Bürgerverein Holz begann vor über 50 Jahren noch in Alt-Holz. Über 40 Jahre war der Geehrte Mitglied der Generalität, davon 18 Jahre als General an der Spitze der Regimentsführung. Für seine Vereinstreue wurde er daher 2021 zum Generalfeldmarschall befördert – eine Ehrung, die es so zum ersten Mal in der Geschichte des Spiel- und Bürgervereins gab.

Das Engagement und der ehrenamtliche Einsatz von Karl-Heinz Ehms suchen wahrlich seinesgleichen, weswegen der Landrat betonte: „Das Bundesverdienstkreuz am Bande ist ein Dankeschön der Gesellschaft für große Verdienste und drückt die Achtung und Anerkennung aus, die Ihnen entgegengebracht wird.“

Im Kreise seiner Familie nahm Karl-Heinz Ehms die Auszeichnung entgegen und war sichtlich gerührt. Er nutzte die Gelegenheit, um sich herzlich bei seiner Gattin Gerda zu bedanken, die ihm den Rücken immer freigehalten habe. Denn natürlich habe er über die Jahre viel Zeit für sein Engagement geopfert. „Daher ist es eine große Ehre, nun diese Auszeichnung zu bekommen“, freut sich Ehms. Wie er verrät, habe es ihm immer Freude bereitet, wenn er Menschen bei ihren Problemen helfen konnte. Das sei aber auch nur dank vieler Unterstüzer möglich gewesen: „Ich hätte das alles nicht ohne die Unterstützung der Mitarbeiter der Verwaltung, der Stadt Jüchen und des Kreistages machen können.“ Nach Jahrzehnten des unerlässlichen Einsatzes genießt Karl-Heinz Ehms nun seinen Ruhestand.