Mann mit festem Willen und Außenseiterchance

Rommerskirchen · Sollte es Michael Willmann schaffen, Landtagskandidat der CDU zu werden, dann müssten sich die Parteifreunde in Düsseldorf auf einen Kollegen einstellen, der auch mal quer denkt, sich gegen die vorgegebene Linie der Union stellt.

In der Schulpolitik zum Beispiel: „Auch die CDU muss akzeptieren, was die Eltern wollen.“

Es nütze nämlich nichts, für oder gegen eine Schulform zu arbeiten, wenn das am Elternwille vorbeigehe. „Ich bin überzeugt, dass irgendwann nur noch Gesamtschule und Gymnasium da sind. Das ist der Elternwille und die Politik muss für klare Verhältnisse sorgen“, so Michael Willmann wörtlich.

Dass der starke Mann der Gillbach-CDU, dem es gelungen ist, den über Jahre zerstrittenen Gemeindeverband wieder zu einer Einheit zu schweißen, überhaupt seinen Hut in den Ring geworfen hat, kam für viele überraschend. „Wir haben vom Papier her keine Chance“, gesteht er ein.

Immerhin stellt Rommerskirchen in der den Kandidaten nominierenden Versammlung nur sechs Delegierte, Grevenbroich und Dormagen dagegen jeweils 20. Willmann spricht von „Außenseiter-Chancen“, vom „Zünglein an der Waage“.

Es heißt, Dormagen (pro Heryschek) und Grevenbroich (pro Troles) hätten sich mit „Angeboten“ an die Rommerskirchener Parteifreunde gewandt. Michael Willmann lacht: „Gerüchteweise habe ich das auch gehört.“ Unterm Strich halte er Absprachen für schlecht. „Die sind ja immer personenabhängig.“ So wie es sich ja bei der besagten Absprache zwischen Kress und Kwasny nach heutiger Lesart um eine reine private Abmachung gehandelt haben soll.

Seinen Wettstreit mit Heryschek und Troles sieht Willmann als Chance, seinen Bekanntheitsgrad zu steigern. „Wir als CDU Rommerskirchen sehen es so, dass wir wenig zu verlieren haben“, so der potenzielle Kandidat. Ein gutes Abschneiden in der Delegiertenversammlung könnte für ihn zur Steilvorlage werden, wenn er sich bei der nächsten Kommunalwahl für das Amt des Bürgermeisters bewirbt.

Sollte er den Sprung in den Landtag schaffen, sieht er eine ganze Themenvielfalt, der er sich widmen könnte. Über allem aber steht die Aufgaben, „sich dafür einzusetzen, dass die Region ohne Schaden aus dem bevorstehenden Strukturwandel, aus so einer enormen Veränderung herausgeht“, betont Willmann.

Wichtig sei es, „über den Tellerrand hinauszuschauen“. Und das könne er aufgrund seiner großen beruflichen Erfahrung durchaus besonders gut.

(Kurier-Verlag)
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