Pater Dr. Ferdinand Ezekwonna ist neuer Rektor der Basilika Knechtsteden Vom Messdiener zum Missionar

Knechtsteden · Der Kölner Erzbischof hat Pater Dr. Ferdinand Ezekwonna mit Wirkung zum 1. Oktober zum neuen Rektor der Basilika Knechtsteden ernannt. Der gebürtige Nigerianer folgt auf Pater Michael Wegner, der aus gesundheitlichen Gründen zurückgetreten ist.

Pater Dr. Ferdinand Ezekwonna.

Foto: Kloster

Damit übernimmt der 65-jährige Ordensmann aus Nigeria die Leitung einer der geschichtsträchtigsten und spirituell bedeutendsten Kirchen im Erzbistum Köln. Er verfügt über jahrzehntelange Erfahrung in den Bereichen Mission, Lehrtätigkeit und Seelsorge. Nach Stationen in Afrika, der Schweiz und mehreren Jahren in Deutschland kehrt er nun an einen Ort zurück, den er bereits als Student zu schätzen gelernt hat. Dort wird er die Basilika Knechtsteden mit frischem Elan und Weitblick leiten.

Er erkennt tiefgreifende Veränderungen in der Kirche: „Zu meiner Studienzeit waren die Kirchen gut besucht. Junge Menschen engagierten sich aktiv im Gemeindeleben. Heute ist das leider anders.“

Sein Fazit lautet: „Eine Kirche ohne junge Menschen hat keine Zukunft. Es müssen neue Wege gefunden werden, damit junge Menschen wieder Zugang zur Kirche finden und spüren, dass der Glaube Freude schenkt und das Leben trägt.“

Knechtsteden, Torhaus und Kloster Knechtsteden.

Foto: Bernd Hamer

Pater Ferdinand sieht die Antwort auf die Herausforderungen der Kirche in einer „Pastoral der Nähe“. „Die Kirche muss zu den Menschen gehen – dorthin, wo sie leben. Bibelgespräche könnten in den Häusern reihum stattfinden, um die Lebenswelt der Menschen kennenzulernen. Dadurch kann der Seelsorger seine Predigten stärker an ihrer Realität ausrichten.“

Ähnlich ließen sich Tauf-, Ehe- oder Trauergespräche gestalten, stets mit dem Ziel, Beziehungen zu vertiefen und Nähe zu schaffen. Besonders für Jugendliche sei der persönliche Kontakt entscheidend, so Pater Ferdinand: „Man muss junge Menschen dort abholen, wo sie stehen, und darf nicht darauf warten, dass sie von selbst zur Kirche kommen.“

Basilika Knechtsteden. Foto: Stephan Großsteinbeck

Foto: Stephan Großsteinbec

Seine Erfahrungen aus Simbabwe bestärken ihn in diesem Verständnis: „Ich habe oft mit Jugendlichen Fußball gespielt. Das gemeinsame Spiel hat uns verbunden. Danach kamen sie gerne zur Messe oder zu anderen Veranstaltungen.“

Eine Herausforderung, der er sich stellen könnte, ist das Ehrenamt. „Sowohl das Missionshaus Knechtsteden als auch die Basilika sind auf den Einsatz vieler Freiwilliger angewiesen– von Lektoren und Messdienern bis hin zu den Krippenbauern. Doch die Zahl der Ehrenamtlichen geht zurück. Deshalb möchte ich alle, die bereit sind, ein wenig Zeit für einen guten Zweck zu investieren, ermutigen, sich zu melden. Der Dienst an der Basilika bereitet Freude – Sie werden es mögen“, wirbt der über zwei Meter große Seelsorger.

Pater Ferdinand Ezekwonna übernimmt mit seiner reichen Erfahrung die Leitung der Basilika Knechtsteden. Er möchte die Menschen dort abholen, wo sie stehen, ihnen den Glauben auf lebensnahe Weise vermitteln und die Basilika zu einem lebendigen Ort der Gemeinschaft und Spiritualität machen.

„In den kommenden Monaten werde ich die bewährten Angebote aufrechterhalten. Gottesdienste, Beichtgelegenheiten und Wallfahrten gehören zu meinen Schwerpunkten. Wo ich Verbesserungsbedarf erkenne, werde ich mich einbringen und Dinge weiterentwickeln.“ Dabei will er auf die Arbeit seines Vorgängers, Pater Michael, aufbauen, der weiterhin in der Seelsorge tätig bleibt. „Darüber bin ich sehr froh“, so Pater Ezekwonna.

Zitiert nach Pater Samuel Mgbecheta, CSSp.

(-ekG.)