Zur „Revier-Klinik“ Was die Investoren wollen!

Grevenbroich/Roki/Bedburg · „Ich sei, gewährt mir die Bitte, in eurem Bunde der Vierte“, könnte man die bekannten Zeilen aus Schillers „Bürgschaft“ abwandeln: Wenn am 25. November die „Revier-Klinik“-Bürgermeister zukommen, dann wird zum ersten Mal auch Philipp Sieben, neuer Rathaus-Chef in der Stadt Jüchen, mit am Tisch sitzen. Er will dem Vernehmen nach mit an dem Konzept eines neuen Krankenhauses für den Süden des Rhein-Kreises stricken.

Philipp Sieben, Bürgermeister der Stadt Jüchen.

Foto: Fabian Witting

Themen sollen dann die von den jeweiligen Stadträten beschlossene Machbarkeitsstudie, mögliche Standorte und die damit verbundene Frage sein, wer noch zusätzlich miteingebunden werden müsste. „Mit diesem Thema geht´s weiter“, versprach Martin Mertens, Verwaltungs-Chef der Gillbach-Gemeinde, jetzt im Gespräch mit der Redaktion des Erft-Kurier.

Er sei in diesem Thema mit Klaus Krützen (Grevenbroich) „fast d‘accord“, nur der anzupeilende Standort sei noch nicht klar. Eine Möglichkeit: Die Schloss-Stadt-Planer haben ein Grundstück im Bereich Neukirchen/Hülchrath „identifiziert“. „Dann wäre die Klinik auch für den Neusser Süden interessant. Und wir müssten die Dormagener mit an den Tisch holen“, überlegt Mertens.

Zweite Möglichkeit (und sein Favorit) wäre der Standort „hinter Vanikum, in Richtung Neurath“. Dieser Standort sei dann aus Jüchener Sicht der „naheliegendere“.

Wenn Rommerskirchens Rathaus-Chef so konkret über mögliche Standorte nachdenkt, hängt das damit zusammen, dass es bereits Gespräche mit „ein, zwei ernsthaft interessierten Investoren“ gebe. Zudem wisse er aus Gesprächen mit der Leiterin der „Expansions-Abteilung“ einer privaten Klinik-Kette, die zufälligerweise in Rommerskirchen wohnt, ziemlich genau, wie diese Investoren vorgehen: Die wollen nämlich mit Hüft- und Knie-OPs, in der Kardiologie und vielleicht auch durch Schönheits-Operationen Geld verdienen. Die Grundversorgung sei so eine Art Gegenleistung „und die muss natürlich sichergestellt werden“, betont Mertens.

Der feste Wille, diesen Weg weiter zu gehen, sei da. Es gelte aber „dicke Bretter“ bohren. Deshalb sei die Revier-Klinik eher „eine Aufgabe fürs Jahrzehnt. Umso größer wir werden, umso wahrscheinlicher ist die Umsetzung“. Zusammen mit Jüchen wäre es eine gemeinsame Aktion aller hiesigen Strukturwandel-Kommunen. Und die hätten schon Gewicht, schließt Mertens.