Auch gab es die ein oder andere Besonderheit, beispielsweise wurden zum Betriebstag im Juli im Rahmen einer kleinen Vernissage Werke von Mitgliedern der VHS-Malgruppe Grevenbroich in den Ausstellungsräumen präsentiert. Dies wurde von den Besuchern durchweg positiv wahrgenommen.
„Auch für die erst im November 2024 unter Beteiligung von Bürgermeister Martin Mertens sowie Dr. Baare vom LVR eingeweihte Dauerausstellung erhielten wir viel positives Feedback. Den Besuchern gefällt besonders, dass jetzt zu den einzelnen Themengebieten wie Trümmerbahn, Ziegeleibahn, Baustellenbahn oder Spurführung zusätzliche Informationen auf großen Monitoren präsentiert werden“, weiß der Pressebeauftragte zu berichten.
Kann man also sagen, dass die „Krisen“ der vergangenen Jahre überwunden sind und dass das Museum wieder solide dasteht? Gleitsmann wörtlich: „In der Tat gab es auch sehr schwierige Zeiten für das bereits im Jahr 1976 in privater Initiative in Mönchengladbach-Rheydt gegründete Museum. So führten übertriebene Forderungen der ,Brandschutzdienststelle des Kreises‘ im Jahre 2018 zu einer behördlich angeordneten Schließung des Museums. Parallel dazu wurden dem Museum wesentlich erweiterte Maßnahmen im Bereich des Brandschutzes auferlegt, welche mit einem Investitionsbedarf von rund 100.000 Euro einhergingen. Ohne die Einnahmen aus regulären Fahrtagen und den existenziell wichtigen Nikolausfahrten waren Ausgaben wie diese nicht ansatzweise zu bewältigen. Das Museum stand praktisch vor dem Aus!“
Infolgedessen war man leider auch dazu gezwungen, den einzigen hauptamtlichen Mitarbeiter des Museums zu kündigen. Erst die Anrufung des Landgerichts konnte zur Klärung beitragen. Handwerkliche wie auch Formfehler führten dann letztendlich dazu, dass der Rhein-Kreis den Prozess nicht gewann. Dennoch wurden vor Prozessbeginn rund 100.000 Euro in den Brandschutz investiert. „Dankenswerterweise zeigten sich die übrigen Rommerskirchener Vereine mit dem Museum solidarisch und verzichteten zugunsten des Feldbahnmuseums auf Zuschüsse. Dies war auch ein gutes Beispiel für den Zusammenhalt innerhalb der Gemeinde Rommerskirchen. Sowohl aus dem Rathaus als auch innerhalb des Vereins gab es viel Solidarität, zum Beispiel durch private Spenden von Mitgliedern.“
Wie bei vielen Einrichtungen jedweder Art hat natürlich auch die Coronakrise ihre Spuren i, Oekovener Museum hinterlassen „Rückwirkend kann gesagt werden, dass die Krisen zwar wirtschaftlich Spuren hinterlassen haben und die Konsolidierung sicherlich noch ihre Zeit beanspruchen wird, wir uns aber auf einem sehr guten Weg befinden. Vorstand und Mitglieder des Vereins blicken zuversichtlich in die Zukunft und sind sich sicher, dass auch künftig ehrenamtliches Engagement, zufriedene Besucher und Sponsoren ihren Teil zum Ausbau und Erhalt dieser Rommerskirchener Attraktion beitragen werden.“
Der besondere Reiz des Museums beruht dabei auf mehreren Aspekten. Einerseits wird für alle Altersgruppen etwas geboten, von der sehenswerten Ausstellung historischer Exponate über das vereinseigene „Bistro 600“ nebst kleinem Biergarten bis hin zu stündlichen Dampfzugfahrten an den Betriebstagen.
Viele Besucher sind überrascht, wenn sie erfahren, dass die Geburtsstunde der Feldbahn bereits im Jahr 1875 lag. Seinerzeit ließ sich der Franzose Paul Decauville seine „transportable Bahn“ patentieren. Fortan dominierte die Feldbahn über 100 Jahre lang den innerbetrieblichen Transport auf Großbaustellen, bei der Torfgewinnung, in Ziegeleien, in Kohlegruben sowie beim Abtransport der Trümmer während und nach dem Ende des zweiten Weltkrieges. Als unverzichtbare Helfer konnten Feldbahnen nicht nur unzählige Pferdefuhrwerke einsparen, sondern auch menschliche Arbeitskräfte bei ihren körperlich schweren Tätigkeiten entlasten.
Ganz besonders liegt dem Museum mit Blick auf die in absehbarer Zeit endende Kohleförderung im rheinischen Braunkohlerevier und dem damit verbundenen Strukturwandel der Erhalt historischer Grubenbahnen aus der Region am Herzen, um diese den nachfolgenden Generationen als Anschauungsobjekte einer längst vergangenen Ära in einer ganz besonderen Atmosphäre zu präsentieren.
Neben eben dieser ganz besonderen Atmosphäre alter Eisenbahnen ist auch die an den Betriebstagen im Einsatz stehende Dampflok vom Typ Jung „Hilax“ aus dem Baujahr 1941 immer wieder ein weiterer Anziehungspunkt. Viele Besucher, vor allem aber Kinder, haben noch nie zuvor eine „richtige“ Dampflokomotive in Aktion erlebt.
Auch in diesem Jahr finden am zweiten und dritten Adventswochenende (6./7.12. sowie 13./14.12.) wieder die weit über das Rommerskirchener Gemeindegebiet hinaus bekannten und beliebten Nikolausfahrten statt. Aufgrund der dieses Jahr besonders hohen Nachfrage sind nur noch wenige Fahrkarten erhältlich. Diese können ausschließlich online unter www.gillbachbahn.de erworben werden. Ergänzend sei noch angemerkt, dass das Feldbahnmuseum im kommenden Jahr sein 50-jähriges Bestehen feiert.