BV Wevelinghoven Kleine Fußballer dürfen wieder auf dem Platz trainieren

Wevelinghoven · Endlich wieder auf dem Platz stehen und den Ball mit den Teammitgliedern kicken – für die Jugend des BV Wevelinghoven 1913 ist das seit Kurzem tatsächlich wieder möglich. Zwar nicht so wie in Zeiten vor der Corona-Pandmie, doch der Verein hat mit viel Einsatz ein innovatives Konzept entwickelt, um den jungen Kickern wieder ihr geliebtes Hobby zu ermöglichen.

 Die Jugend des BV Wevelinghoven freut sich, endlich wieder auf dem Fußballplatz stehen zu können. Auf dem großen Spielfeld ist dank kleiner Gruppen viel Platz.

Die Jugend des BV Wevelinghoven freut sich, endlich wieder auf dem Fußballplatz stehen zu können. Auf dem großen Spielfeld ist dank kleiner Gruppen viel Platz.

Foto: BV Wevelinghoven

„Wir haben direkt gesagt, wenn die Möglichkeit besteht, wollen wir es hinbekommen, dass die Kinder trainieren können. Das war uns sehr wichtig“, betont Erol Möller, 2. Vorsitzender des BV Wevelinghoven und Trainer der E-Jugend. Die Planung sei zwar sehr aufwendig gewesen und sei es teilweise noch, aber es lohne sich, wenn man in die strahlenden Gesichter der Jüngsten des BV schaut. Auch die Eltern seien erfreut, dass ihre Kinder wieder trainieren können.

Acht Jugendmannschaften – von der Spielgruppe bis zur B-Jugend – galt es für den BV Wevelinghoven in einem Corona-konformen Trainingsplan unterzubekommen, um die Genehmigung zu erhalten. Die Kontakte sollten dabei trotz des Sports an der frischen Luft natürlich möglichst klein gehalten werden. Denn die Sicherheit von Spielern und Trainern gehe vor. So werden die Kinder beispielsweise am Tor abgeholt und ziehen erst auf dem Platz ihren Mundschutz aus. Auf dem Gelände drumherum gelte weiterhin die Maskenpflicht.

„Wir haben für jede Mannschaft in der Woche einen Tag zur Verfügung gestellt, an dem zwei Stunden trainiert wird, sodass die Trainer in einer Einheit acht bis zehn Kinder betreuen können“, erklärt Möller. Das Spielfeld wurde dafür in vier Teile geteilt, jeder Trainer kümmert sich dann aktuell immer nur um zwei seiner Spieler und geht die Übungen mit ihnen durch. Am Anfang war es sogar nur ein Kind pro Trainer. Auf den rund 6.000 Quadratmetern ist demnach genug Platz zwischen den einzelnen Gruppen.

„Jedes Kind bekommt quasi ein Personal Training“, lacht Möller, „so hat man auch mehr Zeit für ein Kind, um vielleicht die eine oder andere Schwachstelle auszubügeln. Das ist super“. Einen Nachteil hat das Kozept aber: Man muss das Personal haben und Co-Trainer oder Betreuer dazuholen, die die Kinder beaufsichtigen. Doch Hilfe kommt auch aus den Reihen der Eltern, freut sich Möller: „Es ist auch schön, dass sich der ein oder andere Vater bereit erklärt hat, auf den Platz zu kommen und mit seinem Kind die Übungen zu machen.“

 Die Erwachsenen von links: Stephan Maasen, Jugendtrainer der F-Jugend Peter Josef Schrörs, Jugendgeschäftsführer Micheael Landen und Erol Möller.

Die Erwachsenen von links: Stephan Maasen, Jugendtrainer der F-Jugend Peter Josef Schrörs, Jugendgeschäftsführer Micheael Landen und Erol Möller.

Foto: BV Wevelinghoven

Um das Trainig so in Absprache mit der Stadt wieder für die kleinen Kicker möglich zu machen, hat der BV Wevelinghoven einen immensen Aufwand betrieben: Von den Vorbereitungen über die Gruppeneinteilungen bis hin zu der Gestaltung der Übungen – Vorstand und Trainer setzen sich mit viel Herzblut für ihren Verein und ihre Kicker ein. „Es ist schön zu sehen, dass alles so klappt, im Sinne der Jugend, im Sinne des Vereins. Das macht sicher auch nicht jeder“, resümiert der 2. Vorsitzende.

Groß und Klein sind nun glücklich, endlich wieder gemeinsam kicken zu können. Das Fehlen der sozialen Kontakte sei nämlich besonders schwer für die Kinder gewesen, die auch in der Schule kaum Kontakte hatten, weiß der E-Jugend-Trainer zu berichten. Sie seien außerordentlich froh, sich nach der langen Zeit mal wieder auf dem Fußballplatz mit ihren Freunden auszutoben und ihre Trainer sehen zu können.

„Der ein oder andere war allerdings kaputt nach den ersten Übungen, weil nach fünf Monaten Nichtstun nicht alle mehr so fit sind“, mussten Möller und seine Kollegen feststellen, „in der Zeit geht eine Menge Substanz bei den Kindern verloren. Das ist eine Altersgruppe, wo gerade die Grundlagen gelegt werden für den Fußball, die wichtig sind. Wenn eine so lange Pause ist, merkt man das schon“. Umso wichtiger sei es, dass die Kinder nun wieder regelmäßig Bewegung an der frischen Luft bekommen. Manch einer sei aber auch übermotiviert. Doch wer querschießt, werde schnell zurechtgewiesen. Denn nur wenn alle sich an die Regeln halten würden, sei das Training in dieser Form weiterhin möglich. Teamgeist sei in dieser Situation also mehr denn je gefragt.

Wann der Trainingsbetrieb wieder normal möglich ist, bleibt abzuwarten. Mit den wieder steigenden Corona-Zahlen können auch erneute Einschränkungen einhergehen. Falls das Training wieder ausgesetzt werden muss, hat der BV Wevelinghoven jedenfalls schon ein funktionierendes Konzept für die Zeit danach. Die Vorarbeit ist geleistet, der Verein weiß nun besser als zuvor, mit der Situation umzugehen. Und für Möller steht fest: „Die Zeit, die wir haben, nutzen wir.“

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort