Stabwechsel im Amt für Finanzen „Ich hätte mir nie etwas Besseres vorstellen können“

Grevenbroich · Als Christiana Rönicke im Jahr 2008 die Leitung des Amtes für Finanzen des Rhein-Kreises übernahm, war sie eine der ersten Amtsleiterinnen in der Kreisverwaltung. „Bei den Führungskräfteseminaren waren wir Frauen anfangs fast Exotinnen“, blickt sie zurück und fügt hinzu, dass heute rund 50 Prozent der Amtsleitungen weiblich sind.

Christiana Rönicke (rechts) übergibt die Amtsleitung an Irmgard Zießow.

Foto: RKN.

Landrat Hans-Jürgen Petrauschke dankt Christiana Rönicke und betont: „Sie haben den Rhein-Kreis in all den Jahren mit Ihrem großen Sachverstand verstärkt und zuverlässig und engagiert Ihre verantwortungsvolle Aufgabe ausgeübt.“ Er freut sich, mit Irmgard Zießow als Nachfolgerin von Christiana Rönicke erneut eine kompetente Frau an der Spitze des Amtes für Finanzen zu wissen.

Seit 44 Jahren gehört Christiana Rönicke bereits zum Team der Kreisverwaltung. „Solch eine lange Zeit bei einem Arbeitgeber ist heute selten“, weiß sie. „Aber ich hätte mir nie etwas Besseres vorstellen können.“

Sie hebt hervor, dass sie viele Jahre lang mit einem gut motivierten Team zusammenarbeiten durfte – und das in einem Bereich, der ihr Spaß macht, denn Zahlen sind ihr Ding. Das erkannte auch der damalige Oberkreisdirektor Klaus-Dieter Salomon bei ihrer Abschlussprüfung im gehobenen Dienst und setzte die frischgebackene Verwaltungsinspektorin von Anfang an in der Kämmerei ein. Dort ist sie bis zum Ende ihrer Dienstzeit geblieben, mit zunächst wechselnden Aufgabengebieten und ab 1995 als Sachgebietsleiterin für Haushalt, Steuern und Finanzen und stellvertretende Amtsleiterin.

In den vergangenen Jahrzehnten hat Christiana Rönicke im Amt für Finanzen die Aufbauhilfe des Rhein-Kreises für den Partnerkreis Prignitz und die deutsch-polnische Partnerschaft mit Mikolów begleitet und erlebt, wie sich die Corona-Pandemie und der Ukraine-Krieg auf die Kreisfinanzen auswirkten. Wichtige Projekte waren in der Vergangenheit der Verwaltungsneubau in Grevenbroich in den 90-er Jahren, der Umbau des Horten-Kaufhauses in Neuss um die Jahrtausendwende und der Wechsel von Schulträgerschaften nach der kommunalen Neugliederung.

„Ohne Geld läuft nichts“, stellt die Finanz-Fachfrau fest und fügt hinzu: „Nie langweilig ist die Arbeit dadurch, dass wir als Querschnittsamt mit allen Ämtern unserer Verwaltung eng zusammenarbeiten.“ Mit ihrem Team setzte sie die Einführung des „Neuen Kommunalen Finanzmanagements“ (NKF) und die Umstellung auf SAP in der Kreisverwaltung um. Während die kommunale Buchführung früher noch mit der Rechenmaschine und mit handgeschriebenen Tabellen erledigt wurde, ist der Alltag heute ohne Excel und zahlreiche digitale Fachverfahren nicht mehr denkbar.

Christiana Rönickes Nachfolgerin Irmgard Zießow ist so gut vertraut mit dem Amt für Finanzen, dass der Übergang nahtlos erfolgt. Schließlich arbeitet sie hier bereits seit 1987 und hat in den vergangenen Jahren alle Bereiche kennengelernt; seit 2009 leitet sie die Abteilung Haushalt, Steuern und Finanzen und ist stellvertretende Amtsleiterin.

Nach 44 Jahren Kreisverwaltung startet nun ab September für Christiana Rönicke die Freizeitphase in ihrer Altersteilzeit. Zusammen mit ihrem Mann Michael, der viele Jahre lang Fahrer des Landrats war und den sie zu Beginn ihrer Zeit beim Kreis bei einem Betriebsausflug an die Mosel kennenlernte, reist sie als erstes nach Südtirol. „Außerdem freue ich mich auf mehr Zeit für die Familie, zu der unser Sohn Erik gehört, und auf Städtetrips mit meiner Schwester“, berichtet Christiana Rönicke. „Und natürlich auf Gartenarbeit und schöne gemeinsame Fahrradtouren.“

(-ekG.)