Vortragsveranstaltung war gut besucht „Jüdisches Leben – früher und heute“

Elsen · Vortrag, Film und Dialog bei der Veranstaltung „Jüdisches Leben – früher und heute“ in Grevenbroich sind auf großes Interesse gestoßen. Rund 50 Teilnehmer kamen in die Elsener „Zehntscheune“ zur Begegnung gegen Antisemitismus.

Jüdisches Leben stand jetzt im Mittelpunkt einer Veranstaltung in der Elsener „Zehntscheune“, die von der Partnerschaft für Demokratie im Rhein-Kreis ausgerichtet wurde.

Foto: RKN./Drazen Zigic

Sie fand im Rahmen des vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend geförderten Programms „Demokratie leben! – Aktiv gegen Rechtsextremismus, Gewalt und Menschenfeindlichkeit“ statt. Ausrichter waren der Rhein-Kreis, die Caritas-Sozialdienste und die Diakonie, die eine Partnerschaft für Demokratie bilden.

„Wenn man sieht, dass der Antisemitismus bereits weit vor dem Ersten Weltkrieg wuchs und seinen Höhepunkt in den Verbrechen der Nationalsozialisten fand, ist es umso schmerzhafter, dass antisemitische Einstellungen nicht aus unserer Gesellschaft verschwunden sind, sondern sich sogar wieder verbreiten“, so Kreisdirektor Dirk Brügge.

Sein Appell war unmissverständlich: „Wir müssen mehr unternehmen, wir müssen dem Antisemitismus überall aktiv entgegentreten. Wir dürfen sein erneutes Erstarken nicht hinnehmen. Das bedeutet, noch wachsamer zu sein, dass rechtsextremes Gedankengut nicht die mehrheitlich weltoffene Mitte unserer Gesellschaft schwächt.“

Referentin Sophie Brüss von der „Servicestelle für Antidiskriminierungsarbeit – Beratung bei Rassismus und Antisemitismus“ (SABRA) hielt einen Vortrag über die jüdische Geschichte. Im Anschluss daran tauchte Rina Rosenberg, Projektkoordinatorin bei der SABRA, in die Gegenwart ein und stellte das Vorhaben „8 x 2 jüdische Perspektiven“ und den dazu entstandenen Film vor.

Das Projekt wurde zum Festjahr „1.700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“ von der SABRA entwickelt. Die Episoden zeigen erste Begegnungen von jeweils zwei einander unbekannten jüdischen Menschen. Die 16 Protagonisten sind genauso vielfältig wie das jüdische Leben selbst, sie haben unterschiedliche religiöse Auffassungen, sie sind jung oder alt, orthodox oder liberal, jüdisch geboren oder konvertiert. Sie reden über die verschiedensten Themen: über Musik, soziale Netzwerke oder Heimatbegriffe, jüdische Identitäten und religiöse Auffassungen. Im Anschluss an Vortrag und Film kamen die Gäste in den Dialog miteinander und mit den Referentinnen.

(-ekG.)