Bildband des Geschichtskreises der Dorfgemeinschaft Otzenrath Eine Reise durch die Zeit: Vom ersten Spatenstich bis hin zur neuen Heimat

Otzenrath · Im kommenden Jahr ist es bereits 25 Jahre her, dass der erste Spatenstich für die Umsiedlung von Otzenrath und Spenrath getan wurde. Wenn man heute durch das Doppeldorf geht, die florierende Dorfgemeinschaft, Vereine und Kirchengemeinden sieht, ist es nur noch schwer vorstellbar – besonders für die vielen jungen Bewohner – was damals alles passierte, um die Dörfer wiederentstehen zu lassen.

Die Autoren des Bildbandes „Otzenrath-Spenrath wiederentstandene Dörfer“ Gert Behr, Heinz Kunze, Günter Reinartz und Konrad Eickels.

Die Autoren des Bildbandes „Otzenrath-Spenrath wiederentstandene Dörfer“ Gert Behr, Heinz Kunze, Günter Reinartz und Konrad Eickels.

Foto: Geschichtskreis der Dorfgemeinschaft Otzenrath-Spenrath

Daher hat der Geschichtskreis der Dorfgemeinschaft Otzenrath-Spenrath in Form von Gert Behr und Konrad Eickels – beide selbst Umsiedler – zusammen mit mehreren an der Umsiedlung Beteiligten den 208 Seiten starken Bildband „Otzenrath – Spenrath: wiederentstandene Dörfer“ verfasst. „Wenn wir das nicht gemacht hätten, wer hätte das dann noch machen können?“, gibt Behr zu bedenken und betont: „Die Arbeit an dem Buch hat auch richtig Spaß gemacht.“ Über 700 Bilder – ein Großteil von Gert Behr, der die Entwicklung damals detailliert festgehalten hat – zeigen die Entstehung der neuen Dörfer. Außerdem haben die Autoren zahlreiche Informationen aus verschiedenen Quellen für den Bildband zusammengetragen. So erhielten sie zum Beispiel Einblick in das Archiv vom RWE, denn das Buch beginnt mit dem Grund für die Umsiedlung: der Braunkohle und ihrer Geschichte. „Es gab nach dem Krieg immer das Gerücht, in Otzenrath dürfe nicht mehr gebaut werden wegen der Braunkohle“, erklärt Behr, „im Stadtarchiv haben wir dann die ganzen Protokolle gefunden und das war tatsächlich so. Das Verbot ist aber später aufgehoben worden, weil es Wohnraummangel gab.“

Nach vielen Jahrzehnten mussten die Dörfer schließlich dem Tagebau weichen, was viele Anwohner natürlich nicht einfach so hinnehmen wollten. „Wir haben uns auch gewehrt, aber nicht so wie in Lützerath“, schmunzeln die Autoren. Es gab Proteste, doch ganz einig seien sich die Dorfgemeinschaften nicht immer gewesen. Schließlich habe man sich entschieden, sich zu wehren, sich aber gleichzeitig an der Planung von Neu-Otzenrath und -Spenrath zu beteiligen. Im sogenannten „Bürgerbeirat“ kamen die Vorsitzenden aller Vereine zusammen, die dann mit dem Stadtplaner der Gemeinde Jüchen die Dörfer entwickelten. „Wir haben großes Mitspracherecht gehabt, die Wünsche sind auch erfüllt worden.“

Dass im Buch alle beteiligten Seiten so genau beleuchtet werden konnten, ist der Zusammenarbeit mit Heinz Kunze, ehemaligem Umsiedlungsbeauftragten der Gemeinde Jüchen, der das Protokoll der Umsiedlung von damals zur Verfügung stellte, und Günter Reinartz vom Bürgerbeirat, der extra sein Archiv vom Speicher holte, zu verdanken.

 Der Bildband zeigt die Geschichte von der Umsiedlung des Doppeldorfs.

Der Bildband zeigt die Geschichte von der Umsiedlung des Doppeldorfs.

Foto: Geschichtskreis der Dorfgemeinschaft Otzenrath-Spenrath e.V.

Die ersten Baumaßnahmen für die Erschließung und der Beginn der Bautätigkeit der Umsiedler werden im Weiteren in zahlreichen Bildern gezeigt. Auch die Erbauung der Infrastruktur mit allen Problemen wird ausführlich beschrieben. Und natürlich werden auch die Vereine und die Kirchengemeinden nicht vergessen. Hinzu kommen zahlreiche Bilder der Natur um die Umsiedlungsorte.

Der Bildband ist im Großformat DIN A4 quer erstellt. Durch gutes Papier und guter Druckqualität sowie der Verarbeitung ergibt sich ein Gewicht von über 1,5 Kilogramm. Das Buch kann an folgenden Stellen erworben werden: Blumen Schrey, Marktstraße 11; Gert Behr, Am Scheurenpfad 41; Konrad Eickels, Lärchenweg 17; Info-Theke im Rathaus Jüchen. Außerdem kann das Buch per Mail an bildband@dorfgemeinschaft-otzenrath-spenrath.de bestellt werden.

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