Per Bus ging es jedoch zunächst von Bedburg nach Heidelberg. Mittels Führung wurde die Altstadt erkundet. Hierbei wurde auch das Geburtshaus Friedrich Eberts, der der erste Reichspräsident der Weimarer Republik war, passiert. Heidelberg ist ehemalige kurpfälzische Residenzstadt und Sitz der ältesten Universität Deutschlands. Weiter ging es nach Kehl, gleichzeitig Tagungsort.
Nach einer Führung am Folgetag durch Straßburg wurden die Teilnehmer im Europäischen Parlament empfangen. Das Gebäude erweckt den Eindruck, noch nicht fertig gestellt zu sein.
Dies war eine bewusste Entscheidung der Offenheit, um zu signalisieren, dass das Projekt „Europa“ noch nicht abgeschlossen ist: Es gab im Verlaufe der Jahre immer neue Mitglieder. Es soll weiterwachsen.
Nach der Führung wurde der Plenarsaal mit seinen derzeit 863 Plätzen besichtigt. Platz ist für 1.600 inklusive Beobachter und Gäste. Während der Sitzungswochen sind zwischen 5.000 und 10.000 Personen vor Ort. Es gibt 1.300 Dolmetscher. Sie wurden um 15 Prozent gekürzt. KI lässt grüßen.
Am Mittwoch ging es per Bus in den Schwarzwald mit seiner beeindruckenden Natur. Anfänglich war das Kinzigtal sehr breit und wurde immer schmäler. Ziel war das Flößerei- und Verkehrsmuseum Schiltach. Bis 1824 wurden die Baumstämme zusammengebunden über die Kinzig in die Welt hinaus verflößt. Eine beeindruckende Leistung, wenn auch nicht ungefährlich, auch wenn damals die Flussgeschwindigkeit geringer war.
Ein Besuch des Europarates durfte nicht fehlen. Er sichert die Menschenrechte, die Demokratie und die Rechtsstaatlichkeit. Derzeit hat er 46 Mitglieder. Russland ist nicht mehr dabei. Das Jahresbudget beträgt rund 600 Millionen Euro oder 89 Cent pro Jahr für jeden Deutschen.
Höhepunkt war ein Gespräch mit Botschaftsrätin Bettina Kohler, Mitglied der Ständigen Vertretung Deutschlands beim Europarat. Aktuelle Themen wurden diskutiert und ausgeführt, welche Möglichkeit die Ständige Vertretung beziehungsweise der Europarat hat, um die Ziele zu erreichen: Wichtig ist, im Gespräch zu bleiben.
Anschließend erfolgte ein Besuch der Maginot-Linie im Elsass, namentlich der Festung Schoenenbourg. Sie schützte Frankreich nach den Erfahrungen des Ersten Weltkrieges gegen einen erneuten deutschen Einmarsch. Bis zu 500 Soldaten konnten in der 30 Meter unter der Erde liegenden labyrinthartigen und besichtigten Festung (über eien Kilometer lang) grundsätzlich unabhängig von der Außenwelt leben. Es gab dort sogar einen Schuster.
Am Donnerstag war Karlsruhe-Tag: Rund 200 Hektar umfassen die Gelände des „Karlsruher Instituts für Technologie“. Hier wird Spitzenforschung betrieben, um das Ziel zu erfüllen, neue Erkenntnisse, Anwendungen und Lösungen zu schaffen, um den globalen Herausforderungen der Menschheit langfristig zu begegnen. Erforderlich sind Hochleistungsrechner, die besichtigt werden durften. Hierbei wurde erläutert, wie geschickt etwa eine Kühlung erfolgt.
Im Rahmen einer kleinen Stadtführung am Nachmittag durch Karlsruhe, der Residenz des Rechtes, wurden die Aufgaben des Bundesverfassungsgerichtes und des Bundesgerichtshofes anhand von Beispielen erläutert.
Besonderes Highlight der Tour war die von Walter Brück organisierte Weinprobe in Durbach inklusive Führung durch das Gebäude mit seinen riesigen und sehr schönen Weinfässern. Parallel lief die Weinernte. Die Anlieferungen erfolgten fast im Minutentakt.
Der Heimweg führte über das Hambacher Schloss, der Wiege der deutschen Demokratie sowie der europäischen Einigung. Sehr anschaulich wurde hier das Hambacher Fest von 1832 erläutert. Hier wurde die Deutschlandflagge erstmalig gehisst. Bei schönstem Wetter konnten die Teilnehmer die Aussicht ins rund 40 Kilometer breite und rund 400 Kilometer lange Tal genießen.
Mit vielen Eindrücken und zur vollen Zufriedenheit erreichten die Teilnehmer am frühen Samstagabend sicher mit konkreten Ideen für die Studienfahrt 2026 Bedburg.