1. Grevenbroich

Tischtennis – so modern wie eh und je

Schnelligkeit, Koordination, Ausdauer: : Tischtennis – so modern wie eh und je

Als Karl-Heinz-Seiffert mit dem Tischtennis begann, gab es eigentlich nur zwei Möglichkeiten: „Entweder entschied man sich für Fußball oder eben für Tischtennis.“ Lange nachdenken musste der damals 13-Jährige nicht und sein Weg führte an die Tischtennisplatte. Seitdem ist er der Sportart treu geblieben und damit auch dem Tisch-Tennis-Club (TTC) „Grün-Weiß“ Vanikum.

Zwar gab es ein paar Jahre, in denen Seiffert gezwungenermaßen in einem anderen Verein spielen musste (der TTC bot damals nicht die entsprechende Mannschaft für den Sportler an) , doch sobald es ging, zog es ihn zurück in die sportliche Heimat.


Seit sieben Jahren vertritt der heute 69-Jährige Seiffert den Verein auch als Vorsitzender, ist zudem seit sechs Jahren Kreissportwart und nimmt selbst immer gerne den Schläger in die Hand: „Ich liebe einfach diesen schnellen Sport!“ In seinen Augen machen die Faszination für Tischtennis der Wettkampf, die Konzentration und das schnelle Reagieren aus.

Tischtennis – so modern wie eh und je
Foto: Kurier Verlag/Julia Schäfer

Doch wie in so vielen Vereinen drückt auch beim TTC der Schuh beim Thema Nachwuchs: „Wir haben zwar viele Spieler, aber die richtigen Talente bleiben aus. Die Kinder stehen heute durch die langen Schultage immens unter Druck. Wer dann noch Leistungssport betreibt, muss einfach alles unter einen Hut bringen. Das ist schwierig.“

Dass aber dennoch genügend Kinder den Spaß am Sport erleben dürfen, ist auch der Grund, weshalb der TTC Tischtennis-Arbeitsgemeinschaften an Schulen anbieten – und das schon seit 15 Jahren in Frixheim und Rommerskirchen.

Mittlerweile zählt der Verein 120 Mitglieder. „Ein bisschen was hat sich aber schon gesellschaftlich verändert: Früher war es klar, dass nach Spiel oder Training noch gemeinsam etwas getrunken wurde. Heute sind alle eingespannter im Alltag und nach dem Sport gehen alle schneller auseinander. Dabei lebt ein Verein auch davon, dass sich die Menschen gemeinsam für ihn einsetzen. Nur mit den Ehrenamtlern können zum Beispiel Weihnachtsfeiern angeboten werden. Wenn sich niemand findet, der es organisiert, kann auch nichts stattfinden.“

Dennoch schafft es der TTC jedes Jahr Veranstaltungen wie das „Gillbach-Turnier“ auf die Beine zu stellen. Im Februar wird es zudem den Ortsentscheid für das Tischtennis-Mini-Turnier geben (zum 38. Mal). Und dann wird es im kommenden Jahr sogar noch ein Jubiläum geben: Zum 50. Mal lädt der TTC zum „Gillbach-Turnier“ ein. Dort werden sogar Spieler der S-Klasse (das bedeutet, dass die Sportler bis zur zweiten Bundesliga spielen) gegeneinander antreten. Das Veranstaltungswochenende ist vom 20. bis zum 24. Mai.

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Um noch mehr Menschen vom Tischtennis zu begeistern, macht Seiffert ein wenig Werbung: „Tischtennis ist ideal für Breitensportler und er verbindet alle Alters- und Spielklassen. Egal, ob als sechsjähriger Schulhofspieler oder rüstiger Senior, jeder kann einen Tischtennisschläger in die Hand nehmen und ein paar Bälle spielen. Das Wichtigste aber ist: Tischtennis macht fit und beansprucht viele Muskelpartien gleichzeitig. Neben der Geschicklichkeit sind Schnelligkeit, Koordination, Reaktion, Konzentration und Ausdauer wichtige Faktoren, die die Fitness des Spielers fordern und fördern. Das Verletzungsrisiko ist dabei - im Vergleich zu anderen Sportarten - auch noch sehr gering. Der Einstieg ist kinderleicht und ohne kostspielige Ausrüstung möglich. Es reichen normale Sportkleidung und Hallenschuhe. Damit Interessierte in Ruhe alles ausprobieren können, erhalten diese leihweise einen Schläger vom Verein. Um zu testen, ob man Spaß an der Sportart hat, kann man einen Monat kostenlos am Trainingsbetrieb teilnehmen, ohne weitere Verpflichtungen.“


Für die Zukunft des Vereins wünscht sich Seiffert, dass der TTC noch lange bestehen bleibt. „Ich gebe zu, dass ich auch irgendwann mal daran denken muss, etwas kürzer zu treten. Ich bin ja auch schon 69 Jahre alt. Aber da mir alle immer sagen, dass ich nicht gehen kann und es mit der Gesundheit auch noch klappt, habe ich mit meinem Abschied wohl noch ein wenig Zeit!“

(Julia Schäfer)