Photovoltaik-Anlage auf dem Dach „St. Barbara“ setzt auf die Sonne

Grevenbroich · Klimafreundlich in die Zukunft: Die Caritas im Rhein-Kreis hat eine Offensive zur Nutzung erneuerbarer Energien für die eigenen Zwecke eingeläutet. Am Standort Grevenbroich hat der Wohlfahrtsverband im Herbst an der Montanusstraße eine Photovoltaik-Anlage installiert, die auf eine Jahresleistung von rund 230.000 kWh ausgerichtet ist.

Aufs Dach gestiegen: Vorstandsvorsitzender Hermann Josef Thiel, Vorstandsreferentin Marie Peeters und Kaufmännischer Leiter Christoph Dederichs (von links) begutachten in zehn Metern Höhe die neue Photovoltaik-Anlage auf dem Caritashaus „St. Barbara“ in Grevenbroich.

Foto: Caritas/Caritas/Rheinland Solar

An der Montanusstraße 40/42 befinden sich neben dem Caritashaus „St. Barbara“ mit 80 Pflegeplätzen und einer angeschlossenen Tagespflege „Alte Weberei“ eine Caritas-Pflegestation für ambulante Pflege und Betreuung für den Raum Grevenbroich/Rommerskirchen, zahlreiche Beratungseinrichtungen der sozialen Dienste sowie die Verwaltungs- und Geschäftsstelle für den gesamten Rhein-Kreis.

„Der Caritas-Standort in Grevenbroich hat sich aufgrund mehrerer Faktoren angeboten für Photovoltaik“, sagt Vorstandsvorsitzender Hermann Josef Thiel. „Wir haben hier mit Wäscherei und Großküche zwei energieintensive Anlagen, die eine Umstellung auf Solarstrom sehr sinnvoll erscheinen lassen“, so Thiel. LED-Umrüstung sei am Standort Grevenbroich bereits umgesetzt. „Somit ergibt sich ein stimmiges Gesamtbild, die Entkarbonisirung voranzutreiben und dem Klimawandel entgegen zu wir-ken.“

„Der Eigenverbrauch des vom Dach produzierten Stroms liegt bei rund 85 Prozent“, berichtet René Neuss vom „Facility Management“ der Caritas. Dieses Referat hat die Großmaßnahme an der Montanusstraße zusammen mit dem Fachbetrieb eng be-gleitet. „Die Anlage ist kalkulatorisch auf eine Laufzeit von mindestens 20 Jahren angelegt, gegebenenfalls sogar bis zu 30 Jahren“, berichtet Christoph Dederichs von der Stabstelle „Kaufmännische Leitung“.

Aus der Vogelperspektive ist erkennbar, über welch große Dachanlagen die Caritas am Standort Grevenbroich verfügt und wie intensiv die Flächen nun mit Solar-Paneelen besetzt sind. Rechts die Montanusstraße, oben links die Ausläufer des „St. Elisabeth“-Krankenhauses mit dem Zentrum für Radiologie und Nuklearmedizin. Der sternenförmig verlaufende „St. Barbara“-Trakt – das „Haus der Familie“ – ist im Jahr 1997 zu seiner heutigen Architekturform erweitert worden. Foto: Rheinland Solar

Foto: Caritas/Caritas/Rheinland Solar

Haustechniker Mark Janitz lobt die effiziente Arbeitsweise der Klimatechniker von „Rheinland Solar“. Von der Vormontage über das Setzen der Module und Verkabelung der so genannten „Strings“ bis hin zur Verlegung der Kabel auf die Wechselrichter im Keller zur Einspeisung des gewonnenen Stroms sei alles wie am Schnürchen gelaufen und im Rekordtempo umgesetzt.

Es wurde darauf geachtet, dass die Bewohner von „St. Barbara“ zu keinem Zeitpunkt der Arbeiten gestört oder in ihrem Ruhebedürfnis beeinträchtigt wurden. „Außerdem hat eine Absturzsicherung dafür gesorgt, dass zu keiner Sekunde Gefahr für Mitarbeitende oder Bewohner bestanden hat“, betont Thiel. Der Caritasvorstand ist zufrieden, ein Unternehmen aus dem Rhein-Kreis gefunden zu haben, das die Caritas in ihrem Klimaschutz-Ehrgeiz abgeholt hat und das angeschlagene Tempo mitgehen konnte.

„Wir haben uns bei unserem Tun auch deshalb so sicher gefühlt, weil wir vom Diözesan-Caritasverband für das Erzbistum Köln nach Kräften unterstützt worden sind“, sagt Vorstandsreferentin Marie Peeters. Stefan Wiemer, der Referent für Photovoltaik beim Diözesan-Caritasverband, habe den Bau in Grevenbroich eng begleitet und mit Rat und Tat zur Seite gestanden.

Hermann Josef Thiel macht deutlich, dass das Pilotprojekt in Grevenbroich für die Caritas Rhein-Kreis nur der erste Aufschlag in einer groß angelegten Umwelt-Kampagne ist, von der weitere Caritas-Immobilien profitieren sollen. Auch in Grevenbroich ist das Ende der Öko-Fahnenstange noch nicht in Sicht. So soll die Kfz-Flotte sukzessive durch sauberen Strom vom Dach gespeist werden. Zum Fuhrparkmanagement mit zwei Dutzend Fahrzeugen allein in Grevenbroich gehören insbesondere die täglich ausschwirrenden Flitzer der ambulanten Pflege. Thiel: „Sobald wir hier die entsprechende Solartankstelle angeschlossen haben, wird auch der Prozess der e-Mobilität weiter vorangetrieben.“

Der Vorstandsvorsitzende des Neusser Caritasverbandes freut sich auf die weiteren anstehenden Maßnahmen der energetischen Sanierungen von Meerbusch bis Rommerskirchen und von Jüchen bis Dormagen: „Unser Ziel ist und bleibt, unsere sozi-ale Verantwortung mit dem Engagement für Klimaschutz und Nachhaltigkeit zu verknüpfen.“ Mit dem nunmehr gelungenen Einstieg in die Stromproduktion aus der Kraft der Sonne sei ein großer Schritt in die richtige Richtung getan und das gewal-tige Energiesparpotenzial an CO₂ noch längst nicht erschöpft

(-ekG.)