Eher zufällig sei das Unternehmen zum Thema „Inklusion am Arbeitsplatz“ gekommen, wie Thomas Schlünkes berichtet. Bei einer Veranstaltung in Wermelskirchen sei er in Kontakt mit dem Geschäftsführer der „Werkstatt Lebenshilfe“ gekommen, der ihn zu einem Besuch einlud. „Dabei berichtete er, dass es für Menschen mit Beeinträchtigungen schwierig sei, Praktikumsplätze zu bekommen. Daraus ergab sich dann eine Kooperation“, erklärt Schlünkes.
Mit der Zeit ging das Unternehmen gezielt auf die Suche, um Menschen mit Beeinträchtigungen Praktikums- und Arbeitsplätze zu ermöglichen. Man stehe sowohl in Kontakt mit Fördereinrichtungen, als auch mit der Agentur für Arbeit. 2014 wurden schließlich die ersten Inklusionsabteilungen gegründet, die seither in den zum damaligen Zeitpunkt neu eröffneten Standorten in Jüchen, Rommerskirchen und Bensberg zu finden sind.
Bereits seit 2010 widmet sich das Unternehmen nun dem Thema „Inklusion am Arbeitsplatz“, an 17 Standorten gibt es Inklusionsabteilungen mit insgesamt 82 neu geschaffenen Arbeitsplätzen in den Bereichen Hauswirtschaft, Küche und Verwaltung. „Gerade mit Blick auf den Fachkräftemangel wird von vielen Unternehmen versäumt, beim Thema Inklusion anzuknüpfen“, betont Thomas Schlünkes, „ich sehe da viel ungenutztes Potenzial.“
Dass die Zusammenarbeit von Menschen mit und ohne Beeinträchtigung gut laufe, davon berichtete Einrichtungsleiterin Vanessa Solander. In Jüchen sind in der Haustechnik und der Wäscherei inklusive Mitarbeiter beschäftigt, die voll integriert sind. Wo es nötig sei, werden die Arbeitsplätze auch für die Mitarbeiter angepasst. Das ist zum Beispiel in der Wäscherei der Fall, wo für die gehörlosen Mitarbeiter die Waschmaschinen so umgebaut wurden, dass statt eines akustischen Signals ein Blinklicht das Ende des Waschvorgangs anzeigt. Außerdem gibt es an der Tür eine Klingel, die einen Vibrationsalarm auslöst, um den Mitarbeitern zu signalisieren, wenn jemand die Wäscherei betritt. Von diesem Einsatz für die Mitarbeiter zeigte sich Ansgar Heveling MdB begeistert.
Darüber hinaus wurden wichtige Themen wie die gerechte Entlohnung von Arbeitnehmern mit Behinderung, Fördermöglichkeiten, zum Beispiel durch den LVR oder den Rhein-Kreis Neuss, und der oft hohe administrative Aufwand für Inklusionsbetriebe diskutiert.