Entscheidend daran beteiligt war sein zweites großes Hobby: das Grillen. Es war bei einem gemütlichen Grillabend im Corona-Jahr 2020. Ein Freund aus den „Steakhuntern“, dem sechsköpfigen Grill-Team, in dem Majestät die Gabel schwingt, gab den letzten Anstoß: „Jetzt mach es!“ „Und irgendwie gab es keine Argumente dagegen mehr,“ schmunzelt Zitzen mit einem Seitenblick auf Gattin Anne. Und die sekundiert perfekt: „Tja, et kütt wie et kütt. Ändern kannste eh nix!“ Und so wurde noch kurz John Hell, der Zugführer der „Infanterie Kaiser Wilhelm“ informiert, der seinerseits die Kommunikation mit seiner Einheit in Gang setzte. „Dann kam die Meldung an General Robert Wirtz und es ging los“, erinnert sich König Jörg.
Der gelernte Industriemechaniker, der heute im Rohrleitungsbau arbeitet, zeichnet sich durch überlegtes und handfestes Vorgehen aus: Da wird kaum etwas dem Zufall überlassen. „Es ist einfach wichtig, eine genaue Vorstellung von solchen Projekten zu haben.“ Diese Einstellung prägt Jörg Zitzen, der neben dem Schützenwesen und dem professionellen Grillen als Hauptbrandmeister bei der Jüchener Feuerwehr seinen Mann steht und auch lange Jahre als Jugend-Trainer beim VfL Viktoria Jüchen-Garzweiler tätig war. Und nun eben das Projekt „Königspaar 2024/25“ in Jüchen.
Gemeinsam mit Gattin Anne (46) wird Jörg zum großen Jüchener Schützenfest aufziehen. Begleitet werden die beiden von Sohn Luca (18). Als Adjutant steht er seiner Mutter zur Seite. Zwei Wochen zuvor repräsentierte er als Prinz die Bruderschaft seines Heimatortes Garzweiler. Für ihn, der als dualer Student bei der Bundeswehr in Bonn Dienst tut, kein Problem – denn auch für ihn gilt ebenfalls das kölsche Motto seiner Eltern: „Da simmer dabei…“
Das gesamte königliche Haus freut sich auf lange und ausgiebige Partys, die in der königlichen Residenz, dem alten Schauten-Hof an der Weyerstraße, anstehen. Mit viel Liebe zum Detail haben die Männer um König Jörg aus der „Infanterie Kaiser Wilhelm“, der Schützengarde „Friedrich der Große“ und die Minister von Anfang Februar bis April eine Party-Location ersten Ranges in den historischen Mauern entstehen lassen. „Das war eine tolle Zeit mit vielen unglaublichen Erfahrungen“, gibt Majestät zu Protokoll. Und seine Königin ergänzt: „Unfassbar, aus welchen Richtungen überall her Hilfe kam. Das war echt schön!“ Zu einer echten Kreativ-Werkstatt entwickelte sich ein Bauwagen, der während der Arbeit an Palais und Residenz auf dem Hof zu einem Treffpunkt wurde. „Und bei dem einen oder anderen Bier kommen schon klasse Ideen.“ So wird es eine Retro-Ecke geben: Eine kleine schmiedeeiserne Bar mit den entsprechenden Sesselchen aus den 70ern bietet die Kulisse für „Claudia‘s-Ecke“, die die Residenzbesucher sicher anlocken wird.
„Und was das gute Essen angeht: Das gibt es selbstverständlich an allen Tagen hausgemacht!“, verkündet Jörg Zitzen nicht ohne Stolz. Von Minister Niklas Deußen und General Robert Wirtz hat er ein ganzes Wildschwein geschossen bekommen. „Und das grillen wir auf einem gigantischen Spieß-Grill an einem Stück – da freu‘ ich mich drauf!“ Auch an den anderen Tagen wird es kulinarisch deftig-kräftig zugehen. Kann ja auch nur, wenn man so viele Grill-Begeisterte in Ministerium und Schützenzug hat.
Die Jüchener dürfen die Königswürde bei Jörg und Anne Zitzen in den besten Händen wissen – schließlich wird in beiden Familien seit langer Zeit schon das Schützenleben großgeschrieben. Des Königs Vater Otto marschiert seit Jahrzehnten im Jägerzug „Edelweiß“ im Jüchener Regiment mit, die Eltern von Königin Anne, Dieter und Margarete Königs, trugen 1982 gar die Königswürde in der Garzweiler St. Sebastianus-Schützenbruderschaft. Und so wundert es auch nicht, dass Majestät sich insbesondere auf die traditionellen Elemente eines Schützenfestes freut: „Mit Marschmusik durch das Dorf zu ziehen – das wird klasse und macht mir jetzt schon Gänsehaut.“
Einen ersten Eindruck davon bekamen die beiden schon zum Königsehrenabend Ende Oktober 2024: „Das war zwar nur ein kleiner Zug zum Festzelt – aber zu abendlicher Stunde schon sehr eindrucksvoll!“ Und schon wieder kommen neue Ideen: „Wie wäre es, auch bei uns einmal über einen Fackelzug nachzudenken …“ Auch das zeichnet Majestät aus: Immer wieder neu über alte Traditionen nachdenken und hier und da auch einmal etwas Neues auszuprobieren. Da darf man in Zukunft sicher noch einige Impulse von Jörg Zitzen erwarten.
Alles ist also bestens vorbereitet – bis auf das Wetter. Aber auch da bleiben sich die Zitzens treu: „Et kütt wie et kütt!“ Und: „Et hätt immer noch joot jejange!“