Dr. Christian Ratzer, Koordinator Digitalisierung, übernahm es im Rahmen der Pressekonferenz, die „Meilensteine“ von der „Eisenbahn-AG“ bis hin zum „Excellence Center“ in Sachen MINT-Fächer aufzuzeigen.
„PasTeG“, ZDI-Partnerschule, „Digitale Schule“, „Maker-Space“, „Roberta-AG“, „MINT-Pause“ und vor allem die Tatsache, dass es von Klasse 5 bis Stufe 13 durchgängig die Möglichkeit gibt, sich mit Informatik auseinanderzusetzen, sind hier die entscheidenden Stichworte (über die der Erft-Kurier immer wieder einmal berichtete).
Bei alldem geht es – das machte Sarah Aubel, die sich am „Pascal“ um die Begabungsförderung kümmert, deutlich – nicht nur um „motivationsförderndes Lernen“, sondern auch darum, eigene Begabungen zu entdecken.
Die Breitenförderung beginnt übrigens, bevor die Kids wirklich Teil der Schulgemeinde sind: In der „Pascal-Junior-Akademie“ können Jungen und Mädchen der vierten Klassen sich mit Physik, Chemie, Informatik auf spielerischer Ebene beschäftigen, um Talent und Leidenschaft zu entdecken.
Später setzt dann die Spitzenförderung ein, indem den Schülern „der Freiraum gegeben wird, eigenen Fragestellungen nachzugehen“. Und das ist durchaus wörtlich gemeint: Dank der „Pascal-Drehtür“ können einzelne Schüler, um eigene Projekte (zum Beispiel für Landes- oder Bundeswettbewerbe) voranzutreiben, den Regelunterricht zeitweise verlassen. Da werden genaue Festlegungen mit den Lehrern und Eltern abgesprochen. Am Ende soll das Projekt auch schulintern präsentiert werden. Und eine spezielle Urkunde wird dann dem Zeugnis beigefügt.
Diese „Drehtür“ gibt es heutzutage natürlich auch in digitaler Form: Selbstlernprogramme, Online-Kurse, Live-Kurse und ein „digitaler Campus“ stehen hier ebenfalls zur Verfügung. Diejenigen, für die diese Palette noch nicht ausreichend ist, haben darüber hinaus die Möglichkeit, schon als Schüler Vorlesungen an der Düsseldorfer oder Kölner Uni zu besuchen. So wie es gerade ein Schüler macht, der in Köln „Experimentelle Physik“ mitverfolgt.
Motivationsmittel sind dabei oft Wettbewerbe, die mal schulintern, mal bundesweit angeboten werden. Ganz neu ist dabei der „Science-Movie-Award“, der für die Pascal-Schüler ausgeschrieben wurde und in dem es, sehr zeitgemäß, um die Erstellung von „Erklär-Videos“ oder auch von wissenschaftlichen Podcasts geht.
Auch wenn es bei der Pressekonferenz vorrangig um die naturwissenschaftlichen Bereiche ging, stehen am Pascal auch im sprachlichen, künstlerischen und sozialen Bereich entsprechende Angebote bereit. Der Bogen reicht quasi vom „Pi-Day“ bis zur „VIP“-Theater-AG. Noch einmal Sarah Aubel: „Unser Ziel ist es, dass jeder und jede die Möglichkeit hat, seine Begabungen zu entdecken, zu entfalten und umzusetzen.“
Der hohe Standard wird dabei nun durch das „MINT-Excellence Center“ unterstrichen: In diesem Jahr haben sich 15 Schulen um die Aufnahme in dieses bundesweite Netzwerk beworben, nur sechs habe die Aufnahme geschafft, berichtete Dr. Marvin Titz, der sich am Grevenbroicher Gymnasium konkret um diesen Bereich kümmert.
Die feierliche Aufnahme des Pascal-Gymnasiums erfolgt Anfang November. Leider in Wuppertal, wie Schulleiter Gerhard Bodewein lächelnd anmerkte: Im vergangenen Jahr fand die Zeremonie irgendwo in Bayern statt ... und das wäre natürlich ein schönerer Ausflug gewesen. Für diese Veranstaltung müssen ein Imagefilm der Schule und eine Präsentation der MINT-Aktivitäten erstellt werden.
„Wir wissen einfach, wie viel Mehrwert es hat, sich mit anderen Schulen zu vernetzen und auszutauschen“, postulierte Titz. Neue Ideen und Erfahrungen, die Möglichkeit, wissenschaftliche Schüler-Texte zu veröffentlichen, Camps in den Ferien, neue Fortbildungen für die Lehrer, Kontakt zu Stiftungen und nicht zuletzt das „MINT-EC-Zertifikat“ als Beilage zum Abitur, in dem die besonderen Lernleistungen in einem strengen, deutschlandweit einheitlichen Punkteraster vermerkt werden, seien der Benefit.
Schulleiter Gerhard Bodewein strahlt ob all dieser Sonderleistungen, die an „seiner“ Schule möglich (und fast schon normal) sind. Mal kommentiert er versiert politisch: „Wir brauchen Innovation in Deutschland. Man muss vor MINT keine Angst haben.“
Mal kommentiert er „väterlich-schulleiterisch“, am Ende sei es die Hauptsache, dass alle „eine glückliche Schulzeit haben“. In den bald wieder neun Jahren Gymnasium werde von den Kindern und Jugendlichen ein „Großteil der 24 Stunden in der Schule verbracht“. Und da sei es doch wichtig, dass „Schule als Heimat erfahren“ werde.