Ein langer Graben entlang eines Ackers war über 15 Jahre ein Brutplatz vom Neuntöter. Thiemann: „Der Graben war seit der Rekultivierung sich selbst überlassen. Brombeere, Weiden, Hartriegel, Schlehen und so weiter wucherten im Graben und auf dem Grabenrand. In den Brombeeren brütete nicht nur der Neuntöter seit etlichen Jahren, auch Finken, Hänfling und Schwarzkehlchen. Rebhuhn, Wachtel und Fasane suchten dort Nahrung und Deckung.“
Jetzt wurde der komplette Graben kahl gerodet. „Nicht das jetzt nur der Grünsaum verloren ging, sondern auch der Sicht- und Windschutz ebenfalls. Wir können so ein rigoroses Vorgehen nicht nachvollziehen.“ Der Graben wurde wohl aufgrund der Hochwasserereignisse plötzlich ertüchtigt.
Man habe nach Jahren der Untätigkeit nun aus Hochwassersicherungsgedanken alles gerodet. Thiemann fragt: „Warum wurde nicht nur der Graben frei geräumt? Den Grünsaum zwischen Acker und Graben hätte man schon alleine aus Natur- und Tierschutzgründen erhalten müssen. Auch das Ortsbild erfährt eine krasse und nicht hin nehmbare Änderung.“
Er und seine Mitstreiter fordern von den Verantwortlichen mehr Rücksicht und vor allem eine Absprache mit den Behörden vor den Arbeiten. „Bitte in Zukunft mit dem Mäh- oder Mulchbalken vom Wirtschaftsweg aus bis zum Grabenrand arbeiten und nicht über den Grabenrand hinaus.“ Jeder Grünsaum sei ein „wichtiger Bestandteil“ in der ausgeräumten Ackerlandschaft.